Solingen. (PM BHC) Die Bergischen Löwen gewinnen gegen den HC Erlangen eine emotional und leidenschaftlich geführte Partie mit 35:26. Es war nicht das Spiel der Torhüter, doch offensiv gelang der Mannschaft von Trainer Sebastian Hinze ab der 25. Minute fast alles.
Dabei hatte es zu Beginn überhaupt nicht nach einer klaren Sache für die Löwen ausgesehen. Die Gäste trafen fast in jedem Angriff – zunächst durch Dominik Mappes dann Nikolai Link. Die BHCAbwehr bekam kaum Zugriff, Torhüter Christopher Rudeck konnte auch nicht erfolgreich eingreifen. Weil das Abwehr-Torhüter-Paket auf der anderen Seite auch nicht ins Spiel fand, blieben die Hausherren dran.
Nachdem Arnor Gunnarsson nach 17 erfolgreichen Versuchen in dieser Saison zum ersten Mal einen Siebenmeter vergeben hatte, war es der eingewechselte Rasmus Ots, der das Erlanger Schützenfest mit seiner Parade beim Stand von 8:10 unterbrach. Maciej Majdzinski verkürzte, Gunnarsson glich zum ersten Mal seit dem 4:4 wieder aus. Die Löwen waren wieder dran – und sie nutzten die Gelegenheit.
Die Kombination mit Tomas Babak und Linus Arnesson im Rückraum funktionierte erneut hervorragend. Nach einer BHC-Auszeit glich Arnesson mit einem spektakulären Sprungwurf von der rechten Seite aus. Auch Babak war wenig später zum bereits dritten Mal in der Partie erfolgreich. Nach einem Stürmerfoul, von denen der HCE in der ersten Hälfte einige beging, besorgte Jeffrey Boomhouwer die erste Führung für die Gastgeber (14:13).
Johannes Sellins 14:14 folgte die beste Löwenphase der gesamten Begegnung. Gäste-Coach Adalsteinn Eyjolfsson brachte für den zumeist glücklosen Katsigiannis Gorazd Skof zwischen die Pfosten. Der jedoch bekam die Hand in den letzten fünf Minuten der ersten Halbzeit nur dann in der Hand, wenn er den Ball aus dem Netz holte. Denn die Löwen gaben nun Vollgas. Die Abwehr gewann Bälle, Maciej Majdzinski traf per Schlagwurf, Gunnarsson stibitzte die Kugel und lief alleine auf das leere Tor, und Arnesson versenkte mit dem Halbzeitpfiff zum 19:14Zwischenstand.
Den Schwung nahm das Team von Trainer Sebastian Hinze mit in die zweite Hälfte. Der wieder eingewechselte Katsigiannis war bei Daniel Fontaines, Majdzinskis, Gunnarssons und vor allem Babaks Abschlüssen machtlos. Der tschechiche Spielmacher drehte mächtig auf. Nicht nur führte er die Mannschaft hervorragend, er spielte auch die gegnerische Deckung schwindelig und sorgte mit zwei Treffern in Folge für die vorerst höchste Löwen-Führung (25:18).
Die Erlanger Hoffnung, noch einmal in die Partie zurückzufinden, erstickten die Gastgeber im Keim. Sogar eine rote Karte gegen Majdzinski verunsicherte die Truppe nicht. In Unterzahl erhöhten sie sogar – durch einen Zweikampf von Babak und einer donnernden Rakete von Fontaine, der ohne Anlauf einnetzte. Der Rest war Formsache. Babak und Fontaine wirbelten im Rückraum und schraubten das Ergebnis zwischendurch auf zehn Tore Abstand hoch. Die Mannschaft durfte sich in den letzten Minuten von 1822 Fans in der Solinger Klingenhalle feiern lassen. Die waren in dieser Begegnung übrigens so laut wie 3000 und hätten sich den Bundesliga-Rekord verdient gehabt. Der resultiert aus dem Jahr 2011 gegen Magdeburg (40:31). Das 35:26 reichte dazu also nicht – wenn auch knapp.
Löwengebrüll – die Stimmen zum Spiel
Bergischer HC – HC Erlangen 35:26 (19:14) Bergischer HC: Rudeck, Ots – Boomhouwer (5), Fontaine (5), Bettin, Arnesson (2), Babak (7), Szücs, Darj (3), Baena, Petrovsky (2), Nippes (1), Criciotoiu (1), Majdzinski (3), Gunnarsson (6/2), Fraatz. Trainer: Sebastian Hinze HC Erlangen: Skof, Katsigiannis – Theilinger (1), Sellin (5), Overby (1), Haaß, Kellner, Büdel (1), Bissel (1), Mappes (4), Murawski, Schäffer (1), Link (4), von Gruchalla, Steinert (8), Thümmler. Trainer: Adalsteinn Eyjolfsson Schiedsrichter: Jannik Otto und Raphael Piper Siebenmeter: 2/4 – 2/2 Zeitstrafen: 4 – 1 (Szücs, Darj, Nippes, Majdzinski – Link) Rote Karte: Maciej Majdzinski (43.) Spielverlauf: 2:4 (5.), 4:6 (10.), 8:10 (15.), 11:12 (20.), 14:14 (25.), 19:14 (30.), 23:16 (35.), 25:20 (40.), 30:23 (45.), 32:24 (50.), 34:25 (55.), 35:26 (60.)
Foto: BHC Coach Sebastian Hinze schreit seinen Jubel raus – © by Sportstimme (MK)
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