
Iserlohn. (MK) Für die Iserlohn Roosters war es das fast perfekte Auswärtsspiel. Mit 4:0 gewannen die Sauerländer am Sonntag beim Westrivalen in Köln.
Bei den Haien war alles angerichtet: Captain Mo Müllers Jubiläum zum 1100. DEL-Match sollte natürlich mit einem Heimsieg gegen Tabellenzwölften gekrönt werden. Dazu war die Kölner Meistermannschaft aus dem Jahr 1995 Ehrengast in der LanxessArena. Unter den Gästen waren unter anderem mit Torwart Olaf Grundmann, den früheren Verteidigern Karsten Mende und Andreas Pokorny, sowie Co-Trainer Bernd Haake auch Champions, bei denen der Standort Iserlohn auch ganz groß im Lebenslauf steht.
Ziegler trifft doppelt, Alberg mit DEL-Torpremiere und Hane mit einem Shutout
Es kam aber ganz anders. Manuel Albergs DEL-Premierentreffer in seiner Heimatstadt und Sven Zieglers Treffsicherheit bescherten den Roosters eine angenehme 2:0 Führung nach dem ersten Drittel. Topscorer Sven Ziegler sorgte noch vor der zweiten Pause für das 3:0 aus Iserlohner Sicht. Kölns international erfahrener Trainerfuchs Kari Jalonen wechselte im Schlussdrittel den Torwart. Tobias Ancicka kam für den glücklosen Julius Hudacek. Wer damit rechnete, dass die Kölner mit dem ersten Treffer noch einmal eine Angriffswelle starten würden, lag vermutlich gar nicht so falsch. Allerdings nervten die Roosters die Haie mit ihrer verbissenen Zweikampfstärke und viele geblockten Schüssen zusehends. Hinzu kam, dass die Haie vermutlich noch bis Mitternacht hätten spielen können, ohne einen Treffer zu erzielen. Und es war ganz sicher auch ein riesengroßer Verdienst von Iserlohns Torhüter Hendrik Hane, der mit seiner „Bierruhe“ auch in brenzligen Situationen den Überblick behielt und mit mehrere starken Saves einer der Väter des Iserlohner Erfolges in Köln war. Taro Jentzsch´ Empty-Net-Goal war für die Roosters die Kirsche auf der Sahnetorte mit vier Kerzen.
Der 4:0 Sieg in Köln war zugleich der erst Shutout von Hendrik Hane in seinem insgesamt 69 DEL-Einsatz. Für die Iserlohn Roosters war es erst sein siebter Einsatz. Mit der in Köln, aber auch in seinen letzten Spielen, gezeigten Leistungen sollte sich Hane Hoffnungen auf mehr Einsätze machen dürfen. Der Erfolg der Mannschaft ist aufgrund der „kurzen Bank“ umso höher einzuschätzen.
Stürmersuche läuft
Sportdirektor Franz Fritzmeier hatte schon vor einigen Tagen erklärt, dass er sich auf der Torwartposition mit Andy Jenike und Hendrik Hane keine zu großen Sorgen macht. Das wiederum erleichtert die Entscheidung de letzte noch freie Importlizenz an einen Stürmer zu vergeben. Hier scheint man mit einigen Kandidaten in fortgeschrittenen Gesprächen zu sein. Wie so oft ist es aber auch so, dass speziell die Iserlohn Roosters warten müssen, bis sich eine Tür öffnet. Neben der finanziellen Seite ist es aktuell auch ein Nachteil, dass die Kandidaten davon ausgehen können ihre Saison in Iserlohn ohne Playoffs nicht verlängern zu können. Mit diesem Rucksack entscheiden sich Spieler dann auch immer wieder – unabhängig vom Klub – gegen mehr Geld und für die Chance auf eine Playoff-Teilnahme. Vollzug konnten die Sauerländer heute mit der Verpflichtung von Christian Thomas vermelden. (Siehe Bericht unten)
Franz Fritzmeier, der ja erst seit Jahresbeginn für die Roosters tätig ist, verschafft sich derweil auf allen Ebenen einen Überblick. Zwischen den Spielen gegen Mannheim und in Köln wurde er so zum Beispiel als aufmerksamer Beobachter des DNL-Spiels zwischen Krefeld und Berlin wahrgenommen.
Verletztenliste immer länger
Eine Kaderergänzung wäre sicherlich von Nöten, da die Ausfallliste aktuell immer länger wird. In Köln musste Verteidiger Johannes Huß nach zwei Wechseln schon passen, da seine alte Verletzung wieder Ärger machte. Noch keine genaue Diagnose liegt bei Branden Troock vor, der gegen Mannheim verletzt ausscheiden musste. „Es sah definitiv nicht gut aus“, hatte auch Assistenztrainer Frank Fischöder am Freitag schon große Sorgen. Möglicherweise droht dem zweitbesten Torschützen sogar das Saison-Aus. Auf der Ausfallliste befindet sich auch Tyler Boland, der mit etwas Glück nach der Länderspielpause Mitte Februar wieder mitspielen könnte. Die Comebacks von Maciej Rutkowski und Lennard Nieleck dürften dagegen früher möglich sein.
Headcoach Doug Shedden lobte nach dem Spiel die Disziplin seiner Jungs. Man habe die Tore zu einem wichtigen Zeitpunkt geschossen und eine gute Torwartleistung gehabt. Stürmer Manuel Alberg freute sich riesig über seinen ersten DEL-Treffer, der ihm unter den Augen seiner Eltern „ausgerechnet“ in seiner Heimatstadt gegen seinen Jugendklub gelang.
Mit dem Sieg haben die Iserlohner sich wieder etwas Luft im Tabellenkeller verschaffen können. Der Abstand auf den Letzten Augsburg beträgt aktuell vier Punkte.
Spiel in Bremerhaven wird verlegt
Am kommenden Wochenende bestreiten die Roosters nur ein Siel, denn das Match in Bremerhaven musste aufgrund des Ammoniakschadens auf den 12. Februar verlegt werden. Zeit also für die Roosters sich ein wenig länger zu erholen, wenngleich dadurch die Länderspielpause etwas kürzer ausfällt. Somit geht es zum Auftakt des „Heimspiel-Triple“ am Sonntag zunächst gegen Meister Berlin, am Dienstag wieder gegen Nürnberg und donnerstags darauf gegen Frankfurt weiter, ehe man am 2. Februar nach dem Auswärtsspiel in Wolfsburg einige spielfreie Tage genießen darf.
Im Video: Alle Tore vom Sieg in Köln, die Trainerstimmen, ein Interview mit Manuel Alberg und die Statements von Hendrik Hane und Kölns Frederik Storm
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Jetzt offiziell: Iserlohn Roosters vergeben ihre letzte Importlizenz

Iserlohn. (EM / PM Roosters) Die Iserlohn Roosters reagieren auf die lange Verletztenliste und vergeben ihre letzte noch freie Importlizenz an den 32 Jahre alten kanadischen Angreifer Christian Thomas.
Der 175 cm große und 80 Kg schwere Angreifer wechselt aus der slowakischen Extraliga vom Tabellen-Schlusslicht HC Nove Zamky an den Seilersee. Im Team des HC war er zweitbester Scorer hinter Jayce Hawerchuk (wechselt zum EHC Kloten) und vor dem letztjährigen Last-Minute-Transfer Nick Ritchie.
„Wir kämpfen um jeden Punkt“
„Wir freuen uns sehr, dass wir mit Christian einen erfahrenen Stürmer für uns gewinnen konnten, was bei der aktuellen Marktlagfe alles andere als selbstverständlich war“, betont Roosters-Sportdirektor Franz-David Fritzmeier. „Christian ist ein schneller Flügelstürmer, der bereits im Spielrhythmus ist. Mit Blick auf unsere aktuelle Verletztensituation kann und soll er uns sofort weiterhelfen und wird unserer Mannschaft zusätzliche Energie im Saisonendspurt geben“, fügt Fritzmeier an.
Christian Thomas ist bereits am Seilersee eingetroffen und war heute bereits das erste Mal mit seinem neuen Team auf dem Eis. Er wird das Roosters-Trikot mit der Nummer 27 tragen und ist zur nächsten Begegnung, dem Heimspiel gegen die Eisbären Berlin am kommenden Sonntag, einsatzbereit. Er belegt die elfte Importlizenz im DEL-Kader der Sauerländer.
„Ich freue mich über die Chance, in einer Top-Liga wie der DEL zu spielen. Wir kämpfen um jeden Punkt, das hat man in den letzten Spielen gesehen und ich will meinen Teil zu einem erfolgreichen Saisonendspurt beitragen“, sagt der neue Roosters-Stürmer.
Christians Papa ist eine NHL Legende
Christian Thomas ist väterlicherseits vorbelastet. Sein Vater Steve hat nämlich zwischen den 80-, 90- und 2000-er Jahren insgesamt 1399 NHL Spiele für Toronto, Chicago, die New York Islanders, New Jersey Devils, Anaheim und Detroit bestritten und dabei 1038 Punkte erzielt.
Adam Henrique ist Christian Thomas´ Schwager und spielt derzeit in Edmonton, wo er Teamkollege von Leon Draisaitl ist.
Sein Karriereweg
Christian Thomas fiel bereits als Junior in der OHL auf, wo er über 100 Punkte pro Saison erzielte. Im NHL Entry Draft 2010 wurde er in der zweiten Runde an 40. Stelle von den New York Rangers ausgewählt. Er erhielt einen Two-Way Vertrag und unterstützte das Farmteam der New York Rangers, die Connecticut Whale in der AHL (19 Tore, 16 Assist in 73 Spielen), wo er auch die Saison 2012/13 mit Ausnahme eines Einsatzes in der NHL für die Rangers verbrachte. Im Jahr darauf wurde er schließlich zu den Montreal Candiens transferiert, wo er in den folgenden zweieinhalb Spielzeiten mit 25 weiteren Partien auch in der NHL zum Einsatz kam und fester Bestandteil der Hamilton Bulldogs (AHL) war. Er verblieb in der American Hockey League bis 2018 (Springfield Falcons, Hershey Bears, und Wilkes-Barre/Scranton Penguins) und kam nur einmal für die Coyotes selbst in der NHL zum Einsatz. Es folgte die Einberufung für die Olympischen Winterspiele von Pyeongchang, wo er mit Kanada die Bronzemedaille gewann (ein Tor und ein Assist) und selben Jahr auch den Spengler Cup. Nach seiner sechsten Profisaison und insgesamt 191 Punkten in 348 AHL Spielen und 27 NHL Einsätzen in Nordamerika entschied sich Thomas für einen Wechsel nach Europa: in Schweden bestritt er im Trikot von Rögle BK 11 Spiele, bevor er in die KHL zu Traktor Chelyabinsk (59 Spiele, 23 Punkte) übersiedelte. 2020/21 bekam er einen Vertrag bei KooKoo in der finnischen Liga. Ein Engagement beim kasachischen Hauptstadtklub Barys Nur-Sultan (KHL) zum Beginn der Spielzeit 2021/22 war allerdings nur von kurzer Dauer, da er im Oktober 2021 zum SC Bern (17 Punkte in 28 Spielen), wo er bereits 2020 ein Spiel bestritten hat, zurückkehrte.
Es folgten zwei erfolgreiche Spielzeiten in Bozen (126 Spiele, 89 Scorerpunkte). In der aktuellen Spielzeit war er in Tschechien für Liberec (16 Spiele, 1 Assist) und in der Slowakei für den HC Nove Zamky (22 Spiele, 26 Punkte) aktiv.
Nun folgt in Iserlohn die erste Station in der Penny DEL.
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Zitate zu Christian Thomas
Oktober 2021, Berns damaliger Sportchef Andrew Ebbett: „Christian Thomas kennt Bern bereits und seine Qualitäten passen bestens in unsere Liga»“
August 2022, Glen Hanlon, Headcoach HC Bozen Südtirol: „Christian ist ein erstklassiger Spieler und eine Persönlichkeit. Seine Familie ist in der NHL ein Begriff und wir sind glücklich, ihn in unserer Mitte begrüßen zu können: seine Schnelligkeit, sein Können und seine Erfahrung werden für unseren kollektiven Wachstumsprozess sehr hilfreich sein“.
Die Karriere von Christian Thomas in Zahlen
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