Keine Big Points für den VFL Bochum – Stuttgart legt Bochum drei Eier ins Nest

Bochum. (MK) Der VFL Bochum hat das wichtige Heimspiel gegen den direkten Konkurrenten im Abstiegskampf, den VFB Stuttgart, am Ostersonntag mit 2:3 verloren.

Kein Derby, aber eine Konstellation wie vor dem Heimspiel des VFL Bochum gegen Schalke 04. Mit einem Sieg könnten sich die Bochumer deutlich Luft im Abstiegskampf verschaffen.
26.000 Zuschauer im ausverkauften Ruhrstadion sorgten für eine prächtige Kulisse.

Bochum tat sich in der Anfangsphase im Spielaufbau sichtlich schwer. Asano (12.) hatte per Hacke die erste VFL-Chance. Der auf Höhe des Elfmeterpunktes frei zum Schuss kommende Ito knallte in der 14. Minute den Ball zum 0:1 unter die Latte des Bochumer Tores. Der VFB setzte nun mit dem Rückenwind des Führungstreffers mehr Akzente in der Offensive, kam aber auch nur zu wenigen guten Torabschlüssen. Für den VFL verpasste Asano (28.) per Kopf den Ausgleich. Bis zur Halbzeit war das Bochumer Spiel im Aufbau von zu vielen Ungenauigkeiten und Fehlpässen gezeichnet, aus denen die Gäste allerdings auch kein echtes Kapital schlagen konnten. Mit Pfiffen ging es für den VFL in die Kabinen.

Sichtlich engagierter und vom Publikum unterstützt kamen die Gastgeber aus der Kabine. Stafylidis Schuss (48.) war kein Problem für VFL Schlussmann Bredlow, aber das Signal war klar. Bochum legte den Vorwärtsgang ein. Das bot den Schwaben wiederum Kontergelegenheiten. Vagnoman (52.) und Endo (53.) scheiterten aber an VFL Schlussmann Riemann. Als der zur Halbzeit für Osterhage eingewechselte Förster in der 58. Minute im Strafraum umgerissen wurde, entschied Referee Willenborg auf Elfmeter. Stöger trat an und verlud Bredlow zum 1:1 Ausgleich. Keine zwei Minuten später kam der VFB durch Guirassy zum 1:2. Sosas Flanke verwertete Guirassy völlig frei zur erneuten Stuttgarter Führung. Und es kam noch besser für die Gäste. Eine Flanke unterschätzte Keeper Riemann völlig und Vagnoman sagte in der 63. Minute mit dem 1:3 Dankeschön. Der zuvor ins Spiel gebrachte Holtmann scheiterte in der 71. Minute aus spitzem Winkel knapp. Die Zeit lief den bemühten, aber letztendlich doch sehr unstrukturierten Bochumern immer mehr davon. Und dennoch gelang es dem VFL durch Hofmanns Abstaubertor (83.) zum 2:3 noch einmal Spannung ins Spiel zu bringen. Am Ende aber blieben die Angriffsbemühungen ohne die erforderliche Durchschlagskraft. Soares Zweikampf gegen Mavropanos sorgte noch einmal für eine heftige Rudelbildung vor der Bochumer Bank und einige Gelbe Karten. So wird VFL Kapitän Losilla am kommenden Wochenende bei Uniion Berlin aufgrund seiner fünften Gelben Karte gesperrt sein. Ein alles in allem gebrauchter Ostersonntag für den VFL und seine Anhänger.

Ärger gab es auch noch nach dem Schlusspfiff. So soll ein Fan VFL-Torwart Riemann verbal angegangen und beleidigt haben. Zudem soll es zu Handgreiflichkeiten gekommen sein. Trainer Thomas Letsch konnte den Vorfall nicht kommentieren, da er laut eigener Aussage schon im Kabinentrakt war. Er distanzierte sich aber zugleich von jeglicher körperlicher und verbaler Gewalt. Das habe nichts im Stadion zu suchen, so der Bochumer Trainer.

In der Tabelle hat der VFL nun noch drei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz, den nun der VFB einnimmt. Aufgrund des extrem schlechten Torverhältnis sind es real betrachtet aber nur zwei Zähler.

VFL Trainer Thomas Letsch – © Sportfoto-Sale (MK)

Trainerstimmen:

Sebastian Hoeneß (Cheftrainer VfB Stuttgart): „Wir sind sehr positiv ins Spiel reingekommen. Wir haben eine gute Struktur und eine gute Schärfe an den Tag gelegt. Wir haben es geschafft, den Gegner vom Tor wegzuhalten und mit einer unserer ersten Chancen getroffen.Unsere Reaktion nach dem 1:1 war herausragend. Wir hätten fast versäumt, das Spiel zuzumachen. Umso glücklicher sind wir über den Sieg. Das war ein Big Point.“

Thomas Letsch (Cheftrainer VfL Bochum 1848): „In der ersten Halbzeit war es ein Spiel ohne viele Torchancen. Stuttgart hat uns vor Aufgaben gestellt, trotzdem ist eigentlich wenig passiert. Der Hauptkritikpunkt ist heute die Art und Weise, wie wir Tore kassiert haben. Das war in den vergangenen Spielen besser. Wir waren im eigenen Ballbesitz viel zu mutlos und haben unvorbereitet lange Bälle gespielt. Der VfB hatte ein leichtes Übergewicht, trotzdem war es für mich ein klassisches 50:50-Spiel. Wenn man zuhause drei Tore bekommt, ist es schwer zu punkten. Wir haben eine große Chance verpasst, nichtsdestotrotz wirft uns das nicht um. Der Abstiegskampf wird noch eine Weile gehen, mit den üblichen Verdächtigen.“