Märkischer Kreis. (IN) Haben Sie schon mal den Begriff Kaschieren gehört? Sicherlich, oder?
Kaschieren kommt aus dem französischen. Das französische Wort cacher steht im deutschen Sprachgebrauch für verbergen, verdecken oder auch verstecken. Kaschieren ist auch nah am Begriff der Täuschung. Wer kennt das nicht: Ist einem etwas nicht ganz so gut gelungen, dann versucht man zu retten was zu retten ist und kaschiert zum Beispiel eine Arbeit, damit es beispielsweise optisch kaum oder gar nicht auffällt und noch verkaufbar ist. Mängel oder Fehler sollen nicht sichtbar sein.
Seit den 1960er Jahren hat die Kaschierung auch in der Fertigungstechnik Einzug gehalten. Hier versteht man unter Kaschierung das Verbinden mehrerer Lagen gleicher oder verschiedener Materialien.
Sogenannte Kaschiermaschinen werden zum Beispiel zur Oberflächenveredelung eingesetzt. Die Kollegin Ann-Christian Haselbach hat das Thema Kaschiermaschinen vor einigen Tagen in den Mittelstand Nachrichten aufgegriffen und erläutert welche Verfahren es in der Technik gibt. So gibt es beispielsweise das Verfahren des sogenannten nass kaschierens. Dabei wird mit feuchtem Klebstoff gearbeitet. Eine weitere Möglichkeit ist die des trockenen Kaschierens. Hier findet die Verbindung durch sogenannten trockenen Klebstoff statt. Beim Wachskaschieren wird die Klebe auf eine Seite im geschmolzenen Zustand aufgebracht. Ein lösemittelfreies Kaschieren ist ebenfalls möglich.
Eine Kaschiermaschine findet verschiedenste Anwendungen. So benutzt man Kaschiermaschinen unter anderem in der Druckindustrie oder auch in Walzwerken. Aber auch in der Automobilindustrie gehören Kaschiermaschinen zum mittlerweile alltäglichen Leben in der Fertigungstechnik.
Verschiedene Maschinenbauunternehmen haben sich auf die Herstellung von Kaschiermaschinen spezialisiert. Zu den ersten Herstellern zählte unter anderem die in Hamburg ansässige Krönert GmbH & Co. KG. Dort begann man 1903 beschaulich mit der Herstellung von Tapetendruckmaschinen. Mittlerweile macht man dort unter anderem mit dem Bau von Maschinen und Anlagen für Kaschierungen einen Jahresumsatz von rund 75 Millionen Euro. Die Neschen AG begann in der 1970er Jahren mit der Herstellung von Kaschiermaschinen in der Druckindustrie.
Nicht zuletzt finden auch in Südwestfalen, einer Hochburg der Automobil-Zulieferindustrie, Kaschiermaschinen tagtäglich Anwendung.
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