Samstag , 20 Dezember 2025

Roosters tanken trotz erneuter Achterbahnfahrt gegen Spitzenreiter Nürnberg Selbstvertrauen

Mike Brennan im Clinch mit Brett Festerling - © by Iserlohner-Nachrichten (JB)
Mike Brennan im Clinch mit Brett Festerling – © by Iserlohner-Nachrichten (JB)

Iserlohn. (MK) Elf Tore und ein Wechselbad der Gefühle erlebten die knapp 2700 Zuschauer am Sonntag im Duell der Roosters gegen Spitzenreiter Nürnberg. Am Ende siegten die Sauerländer durch eine Energieleistung mit 6:5 in der Verlängerung. Im Mitteldrittel gaben die Iserlohner eine sichere 3:0 Führung aus der Hand.

Stark ersatzgeschwächt konnten beide Trainer nur drei Blöcke aufbieten. Iserlohns Stürmer Jeff Giuliano half sogar erfolgreich in der Abwehr aus. Bei den Tigers fehlten unter anderem Kaufmann, Stastny, Buzas, Caldwell und Nowak. Die Roosters mussten auf Danielsmeier, Teubert, Orendorz und Bell verzichten. Aber der Reihe nach …

Roosters erkämpfen sich eine verdiente Führung

Zu Beginn des Spiels bekamen beide Teams eine Strafzeit aufgebrummt, aber weder die Roosters, noch die Ice Tigers konnten ihr Powerplay nutzen. Die Gäste präsentierten sich im Powerplay etwas eingespielter und hatten durch Eriksson die beste Chance (5.). Im Spiel mit jeweils fünf gegen fünf erwiesen sich die Roosters im Drittelverlauf als das bissigere Team. Wolfs Pfostenknaller (8.) hatten einige sogar schon im Tor gesehen. Während Schüles zweiter Strafe verpasste Mulock mit der besten Iserlohner Chance die Führung für die Hausherren, als er ein Zuspiel vor dem Kasten nicht an Weiman vorbeibringen konnte. Eine Minute nach Ablauf der Strafe durften die 2700 Zuschauer dann aber den verdienten Führungstreffer feiern. Foster schloss einen durch Giuliano energisch vorgetragenen und weitergeleiteten Konter zum 1:0 mustergültig ab. Eine Jares-Strafe überstanden die Roosters schadlos. In der Schlussminute des Drittels hatten beide Teams noch einmal gute Chancen. Iserlohns Macek, der ein Gödtel-Zuspiel nicht verwertete und die Ice Tigers durch Schüle, der an Lange scheiterte. Die knappe Führung ging nach zwanzig Minuten vollauf in Ordnung.

 

Vier Treffer der Ice Tigers zerstören komfortable 3:0 Führung der Roosters

Im Mittelabschnitt hatten die Gäste zunächst mehr vom Spiel. Rupprich (22.) und Reimer (24.) konnten aber noch nicht veredeln. Und auch ein prima Zuspiel von James auf Reinprecht in derselben Minute blieb ohne Torerfolg. Danach kämpften sich die Sauerländer zurück ins Spiel. Sertich (25.) von der blauen Linie, York (27.) aus dem Slot und Frosch (28.) verpassten das 2:0. Auf der anderen Seite konnte Ex-Rooster Rupprich völlig frei vor Lange nicht vollstrecken. In der 31. Minute gelang Macek am kurzen Pfosten lauernd das 2:0 für die Hausherren. Das Nürnberger Abwehrduo Eriksson/ Festerling war hier nur passiver Zuschauer. Nach Festerlings Bandencheck gegen Frosch flogen erst einmal die Fäuste. Brennan knöpfte sich den Nürnberger vor. Das Ergebnis: Zwei Strafminuten für Brennan und eine Spieldauerstrafe für Festerling, dessen Arbeitstag damit vorzeitig beendet war. Im anschließenden Powerplay fand Jares von der blauen Linie aus die Lücke zum 3:0 (32.). Wer dachte, dass die Roosters nun den Gegner im Griff haben, der sah sich schnell getäuscht. Kopitz´ Strafe leitete indirekt den Nürnberger Anschluss ein. Die Strafe war gerade angelaufen, als Pfleger von der Sünderbank kommend Reinprecht zum 3:1 Anschluss mustergültig bediente. Frosch hätte für die Roosters, als er in der 37. Minute freie Bahn hatte, den alten Abstand wieder herstellen können. Aber er scheiterte an Weiman im Kasten der Franken. Stattdessen brachte Reinprecht einen verdeckten Schuss von Schüle (38.) zum 3:2 im Iserlohner Tor unter. Nur 96 Sekunden später nutze Jaspers einen Abpraller zum 3:3 Ausgleich. Damit aber noch nicht genug. Wiederum nur 30 Sekunden später fehlte im Iserlohner Verteidigungsdrittel die Zuordnung, als Reinprecht mit seinem dritten Streich zum 3:4 traf. Innerhalb von nicht einmal viereinhalb Minuten hatten die Ice Tigers das Spiel gedreht! Ein Pfeifkonzert gepaart mit „Mason raus“ Rufen begleitete die Roosters in die Kabine.

 

Raedeke, immer wieder Raedeke und Wolf mit dem Schlusspunkt!

Eine Strafe gegen Hommel konnten die Ice Tigers kurz nach Wiederbeginn im letzten Drittel nicht nutzen. Ganz stark dann Iserlohns Raedeke in der 44. Minute, der ein Zuspiel aus dem Slot ins linke Eck zum 4:4 einnetzte. Eine Strafe gegen Ice Tiger Regier blieb ungenutzt. Als dann Iserlohns Giuliano auf die Sünderbank musste schlugen die Franken durch Reimer einmal mehr zum 4:5 zu. Macek (49.) verzog neben das Tor und auch im Powerplay (Pollock saß draußen) traf Jares nur den Pfosten (53.). Maceks Strafe (54.) konnten der Spitzenreiter aus Nürnberg ebenfalls nicht nutzen. So langsam lief den Roosters die Zeit davon. Kämpferisch agierten die Mason-Schützlinge aufopferungsvoll. Als Mulock in der 58. Minute auf die Strafbank musste, schien für viele Zuschauer das Schicksal schon besiegelt. Allerdings hatten diese die Rechnung ohne Raedeke gemacht, der 104 Sekunden vor der Schlusssirene zum 5:5 ausglich. In der anschließenden Overtime hatten die Roosters die besseren Chancen. Nürnberg wirkte endgültig platt und so war es fast eine logische Konsequenz, dass Kapitän Wolf in der 64. Minute den Puck zum 6:5 Sieg hinter Weiman unterbrachte.

Unter dem Strich ging die Punkteaufteilung in Ordnung. Die Roosters zogen sich letztendlich selbst aus dem Schlamassel. Dennoch war der Punktverlust unnötig. Fünf abwesende Minuten im zweiten Drittel hatten Nürnberg schließlich zurück ins Spiel gebracht. Stürmer Brent Raedeke war mit seinen beiden Ausgleichstreffern im letzten Drittel so etwas wie der „Impulsgeber“ der Roosters. Er hat in den bisherigen 13 Saisonspielen im Schnitt einen Scorerpunkt erzielt und darf als eine der Entdeckungen bei den Roosters in dieser Saison gesehen werden.

Am kommenden Freitag reisen die Roosters zu den Augsburger Panthern, ehe am Sonntag ein Wiedersehen mit Ex-Keeper Sébastien Caron im Spiel gegen dessen neuen Klub Hamburg gefeiert werden darf.

 

Stimmen zum Spiel


Iserlohn Roosters – Thomas Sabo Nürnberg Ice Tigers 6:5 n.V. (1:0/2:4/2:1/1:0)
Tore: 1:0 (13:50) Foster (Giuliano/Frosch), 2:0 (30:37) Macek (Foster), 3:0 (31:43) Jares (Macek) 5-4PP, 3:1 (35:18) Reinprecht (Pfleger/James) 5-4PP, 3:2 (37:33) Reinprecht (Schüle/Reimer), 3:3 (39:09) Jaspers (Pollock), 3:4 (39:39) Reinprecht (Reimer), 4:4 (43:26) Raedeke (Macek/York), 4:5 (46:12 ) Reimer (Reinprecht/James), 5:5 (58:16) Raedeke (Kopitz/Sertich) 4-5 SHG, 6.5 (63.51) Wolf (Sertich/Jares)
Strafen: Iserlohn 18 – Nürnberg 35
Schiedsrichter: Sven Fischer, Willi Schimm
Linienrichter: Markus Mosler, Matthias Starke
Zuschauer: 2.719

Aufstellungen:
Iserlohn: Lange – Raymond, Giuliano; Gödtel, Jares; Brennan, Kopitz – Frosch, Foster, Hommel; Wolf, Sertich, Mulock; Macek, York, Raedeke; Fischhaber
Nürnberg: Weiman – Weber, Pollock; Festerling, Schüle; Eriksson, Lindlbauér – James, Reinprecht, Reimer; Regier, Jaspers, Pfleger; Ehliz, Rupprich, Pföderl

Three Stars

*** Reinprecht
** Raedeke
* Jares

 

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