
München / Iserlohn. (MK) Lange wollte sich Iserlohns Trainer Jari Pasanen nach der 5:3 Niederlage am Sonntag in München mit dem Spiel eigentlich gar nicht mehr beschäftigen. „Wir haben fast 40 Minuten gebraucht, um ins Spiel zu finden. Wir mussten glücklich sein, dass es nach dem ersten Drittel nur 2:1 stand. Tatsache ist, dass wir nicht gut gespielt haben, dazu kamen noch idiotische Fehler. Im Laufe des Spiels sind wir besser geworden“, so der Headcoach der Roosters.
Auffällig beim Gastspiel der Roosters in München war, dass die Mannschaft gerade zu Beginn fast ein wenig übermotiviert wirkte. Die sehr einseitige Strafenverteilung tat ihr Übriges dazu, dass das Körperspiel mit zunehmender Spielzeit ein wenig vernachlässigt wurde. Ebenfalls fiel auf, dass Iserlohns erste Reihe um Kapitän Michael Wolf, Tyson Mulock und Marty Sertich sehr blass blieb und sich kaum klare Chancen erarbeiten konnte. Einen Vorwurf wollte Jari Pasanen seinen Cracks aber nicht machen. „Vielleicht wollten die Jungs einfach zu viel“, so der Trainer.
Bei Mulock (Wolfsburg) und Sertich (Straubing) steht mittlerweile fest, dass sie in der kommenden Saison für die Konkurrenz auf Torejagd gehen werden. Beide sind allerdings genug Profi, um bis zur letzten Minute vollen Einsatz für ihr aktuelles Team zu geben, zumal die Wechsel schon vor Wochen dingfest gemacht worden sein sollen. Der Vorwurf nun nicht mehr alles abzurufen steht zumindest im Raum und wurde nach Spielende auch von einigen Fans deutlich geäußert.
Ein weiterer Aspekt im Vergleich zu München ist sicherlich die sehr geringe Playoff-Erfahrung der Roosters. So hat Kapitän Michael Wolf in seiner bisherigen Karriere gerade einmal neun Playoff-Partien absolviert. Positiv fiel in München Brooks Macek nicht zuletzt wegen seiner zwei Treffer auf. Er war einer der wenigen, die an ihre Vorrundenform anknüpfen konnten. Ein Grund dafür sicherlich auch, dass er in seiner Nordamerikazeit schon über 64 Playoff-Spiele spielen konnte.
Am Montag gegen 1 Uhr Nachts kehrte der Iserlohner Tross zurück in die Waldstadt. Die vier Tage Aufenthalt in Bayern, man war bereits am Donnerstag zum Trip nach Straubing aufgebrochen, hatten in München ebenfalls Spuren hinterlassen. Die Roosters, die auch von ihrer Explosivität in ihrem Spiel leben, konnten auch deshalb nie richtig ihr Spiel entfalten.
Am Montag stand Regenerationstraining für die Spieler auf dem Programm. Für einen Hoffnungsschimmer sorgte das letzte Drittel in der bayerischen Landeshauptstadt. Erst da agierten die Roosters mit dem EHC auf Augenhöhe, gingen besser in die Zweikämpfe und auch mutiger in die Offensivaktionen.
Bis zum Mittwochabend müssen die Spieler nun das erste Spiel abhaken und neue Kraft für das schwere zweite Spiel tanken. Spielbeginn in der ausverkauften Eissporthalle am Seilersee ist um 19:30 Uhr. Der Druck liegt nun im zweiten Vergleich auf Iserlohner Seite. Mit einem Sieg könnten die Roosters ein drittes Spiel am Freitag erneut in München erzwingen. Mit einer Niederlage ist die Saison beendet. Aber daran möchte in der ganzen Region kaum jemand denken, denn im Gegensatz zum EHC München, wo gerade einmal knapp 3000 Zuschauer das erste Spiel sehen wollten, ist die Lust auf Playoff-Hockey im Märkischen Sauerland riesig. Ein Einzug ins Playoff-Viertelfinale wäre für den Eishockeystandort Iserlohn nach all den enttäuschen Jahren mit dem Abo-Platz 11 wie ein Befreiungsschlag. Und daran soll am Mittwoch ab 19:30 Uhr mit Nachdruck gearbeitet werden.
Regional-Stimme · Das gemeinsame Portal von Iserlohner-Nachrichten und Sport-Stimme Lokales, Regionales und Sport aus Iserlohn, dem Märkischen Kreis und NRW