
Iserlohn. (MK) Am vergangenen Mittwoch wurde ein überarbeiteter Bebauungsplan für das Gelände um Haus Ortlohn am Nußberg vorgestellt. Demnach sollen auf dem im Besitz der evangelischen Landeskirche zu Münster befindlichen Grundstück noch etwa 40 der rund 130 schützenswerten Bäume „geopfert“ werden. Ob das nun die endgültige Variante ist, bleibt zunächst abzuwarten. Im nächsten Schritt der Planung wird nun die Öffentlichkeit einbezogen. Am 4. Mai findet im Gemeindesaal der Johanneskirche eine Infoveranstaltung statt. „Bauchschmerzen“ haben viele Anwohner insbesondere on der Lärmfrage. Geplant ist auf dem ca. 9 Hektar großen Gelände unter anderem Seniorenwohnungen innerhalb einer Pflegeeinrichtung entstehen zu lassen. Die ehemalige Tagungsstätte würde demnach der Abrissbirne zum Opfer fallen. Aktuell gibt die ehemalige Tagungsstätte ein schäbiges Bild ab. Ein heruntergekommenes Gebäude mit zahlreichen Beschädigungen und zahlreiche Hundebesitzer, die mit ihren Vierbeinern den Park bewandern, zeichnen das aktuelle Bild. Ein Bild, das es in früheren Jahren so nicht gegeben hat. In den Glanzzeiten der Tagungsstätte war der Zugang zum Park für „Otto-Normal-Bürger“ nicht gestattet. Seit 2007 wird mit eher geringem Erfolg versucht eine sinnvolle Nachnutzung für die ehemalige Tagungsstätte zu finden. Für einige Bürger ist zudem unverständlich, dass in den ganzen Jahren über eine Schließung der angrenzenden Grundschule nachgedacht wird, aber das angrenzende Areal zur Ausweitung der Gesamtschule nicht in Betracht gezogen wurde. Mit dem Gelände um Haus Ortlohn hätte man geradezu eine bauliche „Brücke“ zwischen Gesamtschule / Grundschule am Nußberg und dem Schulzentrum Hemberg schlagen können.
Aktuelle Eindrücke von Haus Ortlohn finden Sie in der folgenden Fotostrecke.
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Die ev. Kirche hat Haus Ortlohn seinerzeit für 1,- DM erworben. Genauso ungewöhnlich scheint die letzte Entscheidung, dieses Eigentum dem Zufall zu überlassen um künftig die Gelder, die für eine Sanierung erforderlich waren, lieber einem Verpächter zukommen zu lassen. Mit nur einer und zudem völlig unprofessionellen Insertion wurde dann halbherzig versucht, 3.000.000,- EUR für das Projekt zu bekommen. Es fand sich ein Käufer, doch der Verkauf musste rückgängig gemacht werden, weil der Erwerber überhaupt nicht über diese Mittel verfügte.
Heute glauben tatsächlich noch einige Bürger, ein Großteil des Baumbestandes bliebe erhalten. Wir werden wieder einmal eines Besseren belehrt werden, obwohl feststeht, dass sich die ev. Kirche mit Übernahme des Objektes für 1,- DM verpflichtete, den Park mit all seinen Bäumen der Waldstadt Iserlohn zu erhalten. Wieso das nirgendwo Beachtung findet, ist mir schleierhaft.
Wenn man mir oder jedem anderen organisatorisch und handwerklich begabten Menschen mit etwas Mut zum Risiko das Objekt heute (selbst nach dem gestrigen Brand) für 0,50 EUR überlassen würde, würde nicht ein einziger Baum gefällt werden, würde kein einziges Gebäude abgerissen werden, keines dieser Gebäude würde leer stehen und niemand würde sich über Spaziergänger im Park aufregen, selbst wenn sie ihrem Hund dabei hätten. Aber ich habe keine Lobby und bin kein millionenschwerer Investor und gesunder Menschenverstand ist nicht nur in unserer Gesellschaft nicht mehr vorhanden, sondern längst auch in Iserlohn nicht mehr.