Samstag , 20 Dezember 2025

VfL Eintracht Hagen reagiert auf Verletzungen – Punkt in Springe

VfL_Eintracht_HagenHagen. (PM VFL) Nach der schweren Verletzung von Milan Weißbach (Achillessehnenruptur) und dem zusätzlichen Ausfall von Spielmacher Simon Ciupinski (Mittelhandbruch) ist Handball-Zweitligist VfL Eintracht Hagen noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv geworden und hat Kreisläufer Patrik Kvalvik unter Vertrag genommen.

 

Der Schwede, der in Deutschland bereits sechs Jahre beim TV Emsdetten und ein halbes Jahr beim TV Bittenfeld spielte, war zuletzt vereinslos. Im ersten Training beim TVB, bei dem er gemeinsam mit Eintracht-Torwart Jürgen Müller unter Vertrag stand, zog er sich eine Verletzung an der Quadrizepssehne zu, die sich zu einer Entzündung entwickelte. „Es ist einfach nicht rausgegangen, hat deutlich zu lange gedauert“, reflektiert der 31-Jährige rückblickend. Nun ist er aber wieder topfit und will seine Qualitäten für die Grün-Gelben in die Waagschale werfen. „Die Mannschaft hat sehr viel Potenzial. Wir können viel erreichen, müssen aber auch noch viel aufarbeiten“, erläutert der Neuzugang die Beweggründe für seinen Wechsel nach Hagen – hat er doch einige andere Angebote abgelehnt, um für die Grün-Gelben auflaufen zu können. Neben Müller spielte Kvalvik beim TVE auch mit den heutigen Eintrachtlern Matthias Aschenbroich und Fannar Þór Friðgeirsson zusammen. Sportdirektor Michael Stock erläutert die Beweggründe für den Transfer: „Speziell wegen der Verletzung von Weißbach, aber auch wegen des Ausfalls von Ciupinski, wollten wir reagieren. Wir profitieren dabei von der Situation, dass Kvalvik wieder topfit aber ohne Verein ist. Wir erhoffen uns, dass er unsere Abwehr stabilisiert – und dies bereits gegen Springe tut, wenn er erstmals spielberechtigt ist.“

 

HF Springe – VfL Eintracht Hagen 27:27 (12:14)

Nach dem Schlusspfiff des Zweitliga-Spiels zwischen den gastgebenden Handballfreunden Springe und dem VfL Eintracht Hagen stellte sich für die Gäste die berühmte Frage, was zuerst da war: Das Huhn, oder das Ei? Moralischer Sieger waren sicherlich die Gastgeber, die einen nicht mehr für möglich gehaltenen Punkt holten. Die Grün-Gelben mussten sich auf der einen Seite den Vorwurf gefallen lassen, dass sie einen Fünf-Tore-Vorsprung in der 53. Minute sowie einen Drei-Tore-Vorsprung bei 150 noch zu spielenden Sekunden nicht über die Runden gebracht haben. Auf der anderen Seite stand die Partie unter der Leitung des überforderten Schiedsrichtergespanns Manuel Borchardt und Lukas Grude, das eine klare Linie vermissen ließ, die Partie nie in den Griff bekam und sich den Unmut beider Parteien zuzogen – und den Ausgang letztlich beeinflusste. Neben den Schiedsrichtern meist im Mittelpunkt bei strittigen Entscheidungen war Springes Kreisläufer Oliver Tesch.

Aber der Reihe nach: Die Hagener verdeutlichten von Beginn an, dass sie die schwache Leistung unter der Woche gegen die HG Saarlouis schnell vergessen machen wollten. Die Mannschaft von Trainer Lars Hepp ging vorne wie hinten extrem engagiert zur Sache, Neuzugang Patrik Kvalvik feierte dabei ein gelungenes Debüt. Der Schwede rutschte in der Defensive gleich in die Startformation, verteidigte neben Pavel Prokopec, und hinterließ einen starken Eindruck – solange die Kräfte hielten. Beim 6:3 (11.) setzte sich der VfL erstmals mit drei Treffern ab, ließ sich auch von dem zwischenzeitlichen Ausgleich nicht irritieren, spielte weiter konstant seinen Streifen weiter und ging somit auch mit einer verdienten Führung in die Kabine. Nach dem Seitenwechsel das gleiche Bild, Torhüter Jürgen Müller ließ nach seiner Einwechslung in der 34. Minute in den folgenden 14 Minuten lediglich vier Gegentreffer zu und war damit neben der knüppelharten Deckung ein Faktor dafür, dass die Eintracht sich bis auf 25:20 (53.) absetzte,

Danach begann die extrem hektische und hitzige Schlussphase, bei der die Zeitstrafe gegen Maurice Herbold nach einem Foul an Fannar Þór Friðgeirsson wie eine Vorentscheidung wirkte. Doch weit gefehlt: Zwar gelang den Gästen nach einem Gegentreffer noch das 27. Tor durch den bärenstarken Kapitän Jens Reinarz, doch danach lief trotz der Überzahl nur noch wenig zusammen, reihten sich einige vermeidbare Fehler aneinander. Vier Sekunden vor dem Ende pfiffen die Schiedsrichter Zeitspiel gegen Hagen. Tesch, der zu diesem Zeitpunkt schon längst nicht mehr auf der Platte hätte stehen dürfen, aber anstatt Bestrafungen immer wieder Ermahnungen von Borchardt und Grude erhielt, stürzte beim Versuch möglichst schnell an das Leder zu gelangen den ballführenden Jan von Boenigk zu Boden, wo er ihm einen Fausthieb ins Gesicht versetzte. Die rote Karte war eine logische Konsequenz, nicht aber für Tesch – und auch nicht für die wild gestikulierenden Springer Offiziellen. Von den Rängen hallte es zu diesem Zeitpunkt seitens des Heimpublikums „Schieber, Schieber“ – ehe allen Beteiligten klar wurde, dass die Schiedsrichter Tesch zwar disqualifiziert, gleichzeitig aber auf Siebenmeter für die Hausherren entschieden hatten. Nach minutenlangen Diskussionen verwandelte Maximilian Kolditz auch seinen fünften Strafwurf sicher und rettete seinen Farben einen Punkt.

Damit aber nicht genug: Nach dem Schlusspfiff trugen Borchardt und Grude eine rote Karte für Jan von Boenigk ein, die aufgrund einer neuen Regel, nach der der Ballführende das Spielgerät in der letzten Minute bei Pfiff gegen ihn sofort freigeben muss, um absichtliche Spielverzögerungen zu vermeiden, fällig gewesen wäre. Allerdings hatten sie diese Karte auf dem Spielfeld weder gezogen noch die Hagener Offiziellen informiert, was ebenfalls obligatorisch gewesen wäre. Damit rundete das Duo seinen rabenschwarzen Tag ab, der für Hagen teuer werden könnte. Denn die Eintracht legte gegen die Entscheidung von Boenigk zu sperren Einspruch ein – der nun kostenpflichtig verhandelt werden muss.

Eintracht: Mahncke (1.-34.), Müller (34.-60.); Friðgeirsson (2), Kvalvik, Tubic, Schneider, Rink, Renninger (1), Strohl (3), Aschenbroich (n.e.), Reinarz (8/2), Kraus (6), Prokopec (3/3), von Boenigk (4).

HF: Wetzel, Wendland; Kolditz (6/5), Eichenberger (7), Coors, Bosy, Fauteck, Kastening (3), Schüttemeyer, Herbold, Ossenkopp (6), Pollex (3), Tesch (2).

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