Matchbälle für Herringen und Cronenberg

Iserlohn. (tg) Seit 2004 stand die ERG Iserlohn ununterbrochen in den Endspielen um die deutsche Rollhockey-Meisterschaft. Nun aber scheint es nach zehn Jahren diese Serie zu reißen, denn nach den ersten Halbfinalspielen vor einer Woche heißt es: Matchbälle für Titelverteidiger SK Germania Herringen (gegen IGR Remscheid) und Altmeister RSC Cronenberg (gegen die ERG Iserlohn).

In eigener Halle am Hemberg wollen die Sauerländer, die immerhin als Spitzenreiter die Hauptrunde abgeschlossen hatten, das Ruder in der Serie Best-of-three noch einmal herum reißen (15.30 Uhr).Dabei ist sich Trainer Quim Puigvert allerdings der Schwere der Aufgabe bewusst: „Der RSC hat den Vorteil auf seiner Seite, denn wir attackieren.“ Aber auch sein Gegenüber Sven Steup weiß, dass zwar der halbe Weg ins Finale schon beschritten ist, die zweite Hälfte aber noch genügend Hürden bietet. „Ich sehe die Tür zum Finale erst einen Spalt weit auf, Iserlohn ist daheim schließlich noch ungeschlagen.“

Das Understatement auf beiden Seiten ist verständlich, keiner will durch zu selbstbewusste Ansagen dem Gegner eine zusätzliche Motivationsspritze verleihen. Nicht zuletzt deshalb, weil gerade das erste Spiel zeigte, was im Duell dieser beiden ewigen Rivalen alles möglich ist: Nach einer Iserlohner 3:0-Pausenführung und einem 5:3-Vorsprung der ERG drehten die RSC-Löwen den Spiel kurz vor Ende noch zu einem 6:5-Erfolg um.

In Ruhe aus der Ferne anschauen darf sich das Duell der beiden Herausforderer derweil der amtierende Meister SK Germania Herringen, um dann im Anschluss in eigener Halle gegen die IGR Remscheid den nächsten Schritt zur Titelverteidigung zu machen (18 Uhr, Glückauf-Sporthalle). Dabei sind die Germanen jedoch gewarnt, die Aufgabe nicht zu sehr auf die leichte Schulter zu nehmen. Zwar behielten sie in der laufenden Saison schon viermal die Oberhand über die Bergischen – insbesondere das 10:4 vor Wochenfrist war eine Machtdemonstration. Doch im Vorjahr hatten die Herringer auch das erste Halbfinale in Remscheid klar mit 9:2 gewonnen, um dann nach einem 2:4 daheim in ein drittes Spiel mussten.

„Das wollen wir auf keinen Fall wiederholen“, gibt SKG-Trainer Detlef Schulz die Parole aus, gegen die IGR von Beginn an hoch konzentriert zu Werke zu gehen. Auf der Gegenseite ist sich Andreas Reinert zwar der Außenseiterrolle seines Teams bewusst, glaubt aber, „dass wir an einem guten Tag zu allen in der Lage sind“. Zumindest für eine Halbzeit haben die Bergischen den Westfalen bislang schon mehrfach Paroli bieten können, nun müsste es auch einmal über 50 Minuten gelingen, soll der Traum vom Finale noch einmal verlängert werden.

Play-off-Stand: Die Halbfinalserie mit dem 2. Spiel am 24. Mai im Überblick
0:1 ERG Iserlohn (1.) – RSC Cronenberg (4.) 15.30 Uhr, Sporthalle am Hemberg
1:0 SKG Herringen (2.) – IGR Remscheid (3.) 18.00 Uhr, Glückauf-Sporthalle

Eventuelle 3. Entscheidungsspiele am 25. Mai um 15.30 Uhr mit Heimrecht wie in Spiel 2