Iserlohn. (PM Feuerwehr Iserlohn) Im Rahmen einer Ausbildung zum Notfallseelsorger/zur Notfallseelsorgerin wurde am 12.07.2011 eine gemeinsame Übung mit den angehenden Notfallseelsorgern der Notfallseelsorge Region Westfalen-Süd und der Wachabteilung 2 der Berufsfeuerwehr Iserlohn durchgeführt. An dem Notfallseelsorgergrundausbildungslehrgang, der in Iserlohn durchgeführt wird, nehmen 33 Personen aus Iserlohn, Menden, Lüdenscheid, Meinerzhagen und Unna teil. Die Ausbildung umfasst ca. 80 Std., über einen Zeitraum von etwa neun Monaten. Verantwortliche Ausbilder sind Diakon Ulrich Slatosch und Pfarrer Hartmut Marks. Die Übung wurde von Oberbrandmeister Alexander Will ausgearbeitet, der bei der Berufsfeuerwehr Iserlohn die Koordination der zurzeit 27 Notfallseelsorger in Iserlohn durchführt. Ziel der Einsatzübung war es, die Zusammenarbeit der Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorgern mit der Feuerwehr bei “außer häuslichen” Einsätzen zu üben. Für die Teilnehmer/- innen ist es wichtig, dass neben der theoretischen Ausbildung auch praktische Erfahrungen gesammelt werden. Es sollte der Umgang mit Verletzten, Angehörigen, Einsatzkräften und der Presse geübt werden. Die Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr Iserlohn sollten bei der Zusammenarbeit mit der Notfallseelsorge deren Einsatzmöglichkeiten und Einsatzgrenzen erproben.
Folgendes Einsatzszenario wurde angenommen und durchgeführt:
Eine Fahranfängerin (18 Jahre) verunglückt mit ihrem PKW. Ihre begleitende Freundin stirbt wenige Sekunden nach dem Aufprall auf dem Beifahrersitz. Sie selbst ist in ihrem PKW eingeklemmt und kann das Fahrzeug eigenständig nicht verlassen. Zeugen des Unfalls verständigen die Feuerwehr über die 112. Die junge Frau ist mit der Situation völlig überforderte und ruft verzweifelt ihre Eltern, zwei Freunde und zwei weitere Freundinnen über ihr Handy an. Alle eilen zur Unfallstelle und treffen kurz nach der Feuerwehr und der Polizei ein. Die technische Rettung stellt sich als sehr schwierig und zeitintensiv heraus. Während die Besatzung des Rüstzugs der Berufsfeuerwehr Iserlohn die technische Rettung durchführte, übernahmen die „Notfallseelsorger“ die Betreuung der Angehörigen und Freunde. Dies ist ein wichtiger Bestandteil des Einsatzes, um den Rettungskräften ein konzentriertes Arbeiten zu ermöglichen. Die zu betreuenden Freunde sowie die Unfallfahrerin wurden ebenfalls von den Lehrgangsteilnehmern gestellt. Eine solche Einsatzsituation ist auch für die Einsatzkräfte sehr belastend. Daher stehen die Notfallseelsorger natürlich auch den Einsatzkräften bei. Für alle Beteiligten war die realitätsnahe Übung sehr beeindruckend und lehrreich.
Einen Dank der Ausbilder geht an die Firma Ganswind, Abschleppdienst und Autoverwertung in Iserlohn, die den Übungs-PKW stellte.
Im Februar 2012 wird voraussichtlich der nächste Grundausbildungslehrgang für Notfallseelsorger in Menden starten. Interessierte Personen, die Interesse haben in der Notfallseelsorge mitzuarbeiten, können sich bei Diakon Ulrich Slatosch oder Pfarrer Marks melden.
Teilnehmen können z.B. Privatpersonen aus allen Berufsgruppen, Angehörige einer Freien Kirche usw.
Infos erhalten Sie:
Marks, Hartmut marks-werne@web.de
Slatosch, Ulrich ulrich.slatosch@bistum-essen.de