Samstag , 20 Dezember 2025

Deutscher Städtetag: Fußball nicht durch gewaltbereite Fans diskreditieren lassen

Deutscher StädtetagMünchen. (PM Deutscher Städtetag) Der Deutsche Städtetag fordert alle demokratischen Kräfte und insbesondere den Deutschen Fußball-Bund (DFB), die Deutsche Fußball Liga (DFL) und die Vereine auf, mit Nachdruck allen Formen von Gewalt und Extremismus im Zusammenhang mit Fußballspielen entschieden entgegenzutreten. „Fußball hat als Breiten- und als Spitzensport eine besondere Bedeutung für unsere Gesellschaft, für viele Menschen übt Fußball eine besondere Identifikationskraft aus. Deshalb darf es nicht sein, dass einige gewaltbereite Fans oder Chaoten diesen Sport diskreditieren“, sagte die Vizepräsidentin des Deutschen Städtetages, Oberbürgermeisterin Dr. Eva Lohse aus Ludwigshafen, heute nach Sitzungen von Präsidium und Hauptausschuss des Deutschen Städtetages in München.

 

Der Deutsche Städtetag hält präventive und repressive Maßnahmen für nötig, um Gewalt im Zusammenhang mit Fußballspielen zu bekämpfen. Zuletzt war es zum Beispiel im Dezember in Bielefeld und im Januar in Köln zu Ausschreitungen vor Spielen von Zweitligisten gekommen.

 

„Die Arbeit der Fanprojekte ist wichtig, um Gewalt vorzubeugen, und wird deshalb von den Städten auch finanziell unterstützt“, sagte Lohse. Fanprojekte werden im Sinne von Jugendsozialarbeit von freien Trägern der Kinder- und Jugendhilfe sowie von den Kommunen betrieben und sind mit den kommunalen Jugendhilfestrukturen vernetzt. Der Deutsche Städtetag begrüßt die Übernahme von 50 statt bisher 33 Prozent der Kosten von Fanprojekten durch den Deutschen Fußball Bund und die Deutsche Fußball Liga und die Umsetzung von verbesserten Sicherheitsmaßnahmen.

 

Dem Problem zunehmender Gewalterscheinungen kann nur in einer gemeinsamen Anstrengung zwischen Sicherheitsbehörden, DFB, DFL und deren Landesverbänden begegnet werden. An vielen Stellen gibt es bereits eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Fußballverbänden, Polizei, Fanprojekten und den lokalen Organisationen (Kommunen, Vertreter des ÖPNV, Rettungsdienste). Dennoch gilt es, die Gewaltprävention zu intensivieren.

 

„Zum Schutz unbeteiligter Bürgerinnen und Bürger müssen aber gewaltbereite und gewalttätige Einzelpersonen und Gruppen auch konsequent strafrechtlich verfolgt werden“, sagte die Vizepräsidentin des Deutschen Städtetages. Dabei seien alle strafrechtlichen Mittel auszu­schöpfen sowie beispielsweise Meldeauflagen zu erteilen, um Reisen gewaltbereiter und polizeibekannter Personen zu Fußballspielen zu verhindern. „Verfahren gegen Fußball-Rowdys müssen schneller vor Gericht kommen und zeitnäher abgewickelt werden“, so Lohse weiter. Zu einem entschiedenen Vorgehen gegen Gewalt gehöre zudem, dass Deutscher Fußball-Bund, die Deutsche Fußball Liga und die Vereine die vorhandenen Sanktionsinstrumente anwenden, das beinhalte auch die konsequente Ausübung des Hausrechts durch Vereine, zum Beispiel durch Stadionverbote.

 

Während die Stadien durch die verschiedensten Maßnahmen sicherer geworden sind, werden unbeteiligte Dritte zum Teil auf den Reisen der vermeintlichen Fußballfans bedroht und in ihrem Alltag in den Städten bei Bundesligaspielen eingeschränkt. „Verschärfte Einlasskontrollen und moderne Videotechnik in den Stadien sind positiv zu bewerten. Vereine und Fangruppen müssen sich außerdem eindeutig von Straftätern distanzieren“, forderte Lohse angesichts der Verlagerung von Gewalt in den öffentlichen Raum. Beim Einschreiten durch Polizei und Ordner­dienste gegen Gewalttäter sei es ein fatales Zeichen, wenn sich friedliche Fan­gruppen mit den Tätern solidarisieren und ihnen ermöglichen, unerkannt in der Menge unterzutauchen.

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