Samstag , 20 Dezember 2025

Doppelsieg gegen Crailsheim

Fabian Bleck beim Freiwurf, Larry Gordon schaut zu - © by K-Media-Sports
Fabian Bleck beim Freiwurf, Larry Gordon schaut zu – © by K-Media-Sports
Hagen. (PM Phoenix Hagen) Das war ganz wichtig: Mit 91:84 (41:39) hat Phoenix Hagen das Auswärtsspiel bei den Crailsheim Merlins am 26. Spieltag der Beko Basketball Bundesliga für sich entschieden. In der hochspannenden Partie hatten beide Teams ihre starken und schwächeren Phasen: Das erste und dritte Viertel endeten pro Crailsheim, im zweiten und vierten Spielabschnitt waren die Feuervögel obenauf. Vor 2.886 Zuschauern in der Arena Hohenlohe wurde David Bell mit 28 Punkten zum Topscorer.

Das Personal:

Hagens Headcoach Ingo Freyer hatte keinen verletzten Spieler zu beklagen.
Nicht mitgereist waren jedoch die Nachwuchsspieler Jonas Grof und Marcel Keßen, die für NOMA Iserlohn im Einsatz waren. Bei den Crailsheim Merlins kehrte nach zehnwöchiger Verletzungspause Chad Timberlake zurück, der sofort in die Starting Five rutschte.

Der Spielverlauf:

Crailsheim fand besser ins Spiel als die Gäste. Garrett Sim besorgte die ersten zwei Punkte der Partie. Nachdem Phoenix Hagen durch Larry Gordon zweimal kurzzeitig die Führung zum 2:3 und zum 4:5 übernommen hatte (2.), dominierten die Merlins das erste Viertel. Fünf Offensiv-Rebounds brachten den Hausherren viele Möglichkeiten zu punkten, auch im Abschluss war Crailsheim deutlicher sicherer. Phoenix dagegen kam nach Dino Gregorys Treffer zum 11:9 (4.) vier Minuten lang zu keinem Korberfolg, bis wieder Gregory den Bann brach und zum 17:11 einlochte (8.). Agafonovs Dreier zum
23:11 machte die Crailsheimer Führung erstmals zweistellig (9.). Mit
25:14 endete das für Hagen unglückliche erste Viertel.

Ins zweite Viertel startete Phoenix mit einer furiosen Aufholjagd. Gordon traf zum 25:16 (11.), Niklas Geske brachte zwei Freiwürfe zum 27:22 im Netz unter (12.). Diesmal blieben die Crailsheimer knapp drei Minuten ohne einen Punkt. Gregory sorgte mit einem krachenden Dunking zum 27:27 für den Ausgleich, vergab aber den Zusatz-Freiwurf nach Foul von Otule und verpasste so die Führung (13.). Die holte sich Gordon wenig später per Korbleger zum 28:29 (14.). Brown, Ramsey und Geske bauten den Vorsprung bis zum 28:37 weiter aus (16.). Über zwei Minuten kamen beide Seiten nur zu Fehlwürfen. Gegen Ende des zweiten Viertels fingen sich die Merlins wieder und legten nach, sodass es mit 39:41 in die Pause ging.

Anderthalb Minuten nach dem Seitenwechsel verschaffte Bell den Feuervögeln mit einem Dreier wieder ein kleines Polster (22.). Doch die Sicherheit aus dem zweiten Viertel war zwischenzeitlich verflogen. Crailsheim kämpfte sich rasch heran, übernahm durch einen Distanzwurf von Sim zum 48:46 erstmals seit zehn Minuten wieder die Führung (24.). Die Merlins knüpften jetzt an ihre starke Phase im ersten Spielabschnitt an.
Höhepunkt war Otules Tip-in zum 59:51 (27.). Phoenix gab sich jedoch nie auf und wurde dafür in der letzten Minute des dritten Viertels belohnt.
Larry Gordon traf erst zum 61:56, auf der Gegenseite vergab Sean Mosley.
Schließlich verschaffte Gordon mit dem Buzzerbeater aus der Distanz seinem Team eine gute Ausgangsposition für das entscheidende letzte Viertel.

Das begann aus Hagener Sicht bestmöglich mit dem 61:61-Ausgleich durch Urule Igbavboa (31.). Kapitän Bell eroberte mit einem Dreier die Führung und legte noch einen weiteren zum 63:67 nach (33.). Gordon erhöhte auf sieben Punkte (35.). Hagen wurde in der Schlussphase zum Gejagten. Es blieb eng, Crailsheim verkürzte durch Otule auf 78:81 (38.). Keith Ramsey hatte zwei wichtige Aktionen in Folge: Erst punktete er nach eigenem Offensiv-Rebound, kurz darauf gelang ihm ein Steal gegen Otule. Im folgenden Angriff schraubte David Bell die Führung auf sieben Punkte hoch, bei anderthalb Minuten auf der Uhr. Dieser Rückstand war für die Merlins trotz hoher Willensstärke nicht mehr zu knacken. Bell und Gordon erhöhten die Hagener Punkte-Ausbeute von der Freiwurflinie. Den Schlusspunkt zum 84:91 setzte bei seinem Comeback Chad Timberlake.

Das Fazit:

Der Sieg gegen den Tabellenletzten Crailsheim verschafft Phoenix Hagen Luft im Kampf um den Klassenerhalt. Mit viel Einsatz kämpften sich die Feuervögel zweimal zurück, nachdem sie in Rückstand geraten waren. In der Schlussphase hielten sie die Konzentration hoch und blieben nervenstark. Die Merlins nahmen zwar zwölf Würfe mehr als Phoenix (76:64), trafen davon aber nur 39,5 Prozent. Bei den Feuervögeln saß dagegen jeder zweite Versuch aus dem Feld. Angeführt wurde die Hagener Wurf-Abteilung von Topscorer David Bell mit 28 Zählern und Larry Gordon, der auf 22 Punkte kam. Die höhere Freiwurfquote der Merlins und deren Rebound-Überlegenheit (45:36) fielen nicht ins Gewicht.

Die Trainerstimmen:

Ingo Enskat (Crailsheim Merlins): „Glückwunsch an meinen Namensvetter.
Ich bin eigentlich mit sehr vielen Situationen unzufrieden. Wir haben sehr viele einfache Fehler gemacht. Wir haben den Ball zu einfach ins Aus geworfen, einfache Würfe verpasst, zu schnell den Ball verloren. Das sind Kleinigkeiten, wenn es mal passiert, aber nicht, wenn dies ständig passiert. Man muss in der Lage sein, sein eigenes Spiel aufrecht zu halten. Wir haben heute zu viele Fehler gemacht. Das müssen wir abschalten, sonst können wir solche engen Spiele nicht gewinnen.“

Ingo Freyer (Phoenix Hagen): „Ich bin begeistert von der Atmosphäre; es ist nicht einfach hier zu spielen. Denn die Fans pushen ihre Heimmannschaft. Dankeschön aber auch an unsere Fans, die gut dagegen gehalten haben und uns unterstützt haben. Wir haben es geschafft, auswärts gut dagegen zu halten, und haben am Ende das Spiel mit den richtigen Leuten nach Hause gebracht. Zum Spielende hin hat David Bell die entscheidenden Dreier verwandelt und war maßgeblicher Spieler für den Erfolg. Es war für uns sehr wichtig, dieses Spiel zu gewinnen.“

Die Statistik:

Crailsheim Merlins – Phoenix Hagen 84:91 (39:41)

Crailsheim Merlins: Sim (18/3, 7 Ass.), Otule (18, 9 Reb.), Timberlake (17/1), Mosley (15/1, 11 Reb., 4 Ass., 3 St.), Agafonov (12/2, 8 Reb.), Johnson (2), Moore (2), Saibou, Dioubate, Sebald.

Phoenix Hagen: Bell (28/5), Gordon (22/2, 7 Reb.), Brown (15/2), Gregory (10), Ramsey (8, 11 Reb., 4 Ass.), Geske (4), Igbavboa (4), Nixon, Bleck.

Zuschauer: 2.886

Schiedsrichter: Nesa Kovacevic, Anne Panther, Nicolas Brendel

Stationen: 15:9 (5.), 25:14 (10.), 28:35 (15.), 39:41 (20.), 55:51 (25.),
61:59 (30.), 69:76 (35.), 84:91 (40.).

Das Schiedsgericht der Beko Basketball Bundesliga (Beko BBL) unter dem Vorsitz von Wolfgang Schreier hat die Entscheidung des Beko BBL-Spielleiters Dirk Horstmann hinsichtlich der Wertung der Partie Phoenix Hagen gegen die Crailsheim Merlins bestätigt und die Berufung der Crailsheim Merlins gegen die Entscheidung des Spielleiters in vollem Umfang zurückgewiesen.

Damit bleibt es bei Wertung von 2:0 Wertungspunkten und 40:0 Korbpunkten für Phoenix Hagen und 0:2 Wertungspunkten sowie 0:40 Korbpunkten für die Crailsheim Merlins. Die Entscheidung des Schiedsgerichts ist endgültig.
Damit ergibt sich auch nach der Spielordnung die Konsequenz, dass Phoenix Hagen gegen die Crailsheim Merlins eine pauschale Entschädigung in Höhe von 50.000 Euro geltend machen kann.

Als Begründung nannte der Schiedsgerichtsvorsitzende, dass die von den Crailsheim Merlins im Schiedsgerichtsverfahren geltend gemachte „höhere Gewalt“ nicht vorläge. Um das Kriterium der „höheren Gewalt“ zu erfüllen, hätte ein unabwendbares und unvorhersehbares Ereignis vorliegen müssen, das den Crailsheim Merlins die rechtzeitige Anreise zum Spiel in Hagen unmöglich gemacht hätte.

Aufgrund der Wetterprognosen und Wetterwarnungen, die schon zwei Tage vor dem Spieltag im Internet abrufbar gewesen seien und die auf einen bevorstehenden Wintereinbruch hingedeutet hätten, hätte der Klub am Reisetag, trotz eines Zeitpuffers von über neun Stunden bei der Reiseplanung, mit Unwägbarkeiten rechnen müssen. Unter diesen Umständen hätte der Klub nur dann sorgfältig gehandelt, wenn er die Anreise nach Hagen einen Tag früher angetreten hätte oder aber mit öffentlichen Verkehrsmitteln, im konkreten Fall mit der Bahn, angereist wäre, argumentierte das Beko BBL-Schiedsgericht.

Phoenix Hagen wurde in Köln von Geschäftsführer Oliver Herkelmann und Rechtsanwalt Frank Schachtsiek vertreten. „Wir sind sehr erleichtert, dass das Urteil bestätigt worden ist. Wir bedanken uns bei unseren Zuschauern, die im Dezember in der Halle waren und kein Spiel sehen durften, für die Geduld“, so Herkelmann. Phoenix Hagen wird durch das Urteil in die Lage versetzt, weitere Schritte in die Wege zu leiten.
Oliver Herkelmann kündigt an: „Wir äußern uns selbstverständlich im Laufe der nächsten Woche dazu, was wir nach der Bestätigung der Spielwertung unseren Fans anbieten können.“

Die Crailsheim Merlins, die am 27. Dezember aufgrund eines Verkehrsstaus verbunden mit einer Sperrung der Autobahn sowie anschließend eingetretener widriger Witterungs- und Straßenverkehrsverhältnisse nicht rechtzeitig zur Austragung des Beko BBL-Spiels in Hagen angetreten waren (Tip-Off wäre um 18.30 Uhr gewesen), hatten fristgerecht gegen die Entscheidung des Beko BBL-Spielleiters den Einwand der „höheren Gewalt“ für die fehlende Spielbereitschaft und das Nichtantreten mit der Begründung des Vorliegens einer Unvorhersehbarkeit der Ereignisse geltend gemacht.

Nachdem Dirk Horstmann am Dienstag, den 30. Dezember, erstinstanzlich den Einwand der Crailsheim Merlins mit der Begründung, dass ein Stau auf der Autobahn nach ständiger Verbandsrechtsprechung kein unvorhersehbares oder ein unabwendbares Ereignis sei, zurückgewiesen und auch der Crailsheimer Berufung am 7. Januar 2015 nicht abgeholfen hatte, hatte sich das Schiedsgericht in der Besetzung Wolfgang Schreier, Wolfgang Pertek und Dr.
Georg Engelbrecht mit dem Sachverhalt auseinandergesetzt.

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