
Eine Platzierung unter den Top-6 erscheint bei aktuell fünf Punkten Vorsprung auf den Tabellensiebten Wolfsburg alles andere als unrealistisch, denn genau diese Wolfsburger gastieren am Freitagabend in der ausverkauften Halle am Seilersee. Für die Roosters wäre ein „Dreier“ gegen die Grizzly Adams ein großer Schritt in Richtung direkte Playoff-Qualifikation. Die Grizzly Adams dürfen sich in diesem für sie „Sechs-Punkte-Spiel“ keinen Ausrutscher erlauben, denn nur einen Punkt hinter ihnen lauert DEL-Rekordchampion Berlin, die ebenfalls noch Hoffnungen auf die ersten Sechs haben. Gut möglich also, dass die Schützlinge von Pavel Gross nervös ins Spiel starten werden.
Mit einem Sieg am Wochenende dürfte den Roosters das Heimrecht in den Pre-Playoffs zumindest so gut wie sicher sein. Aber eigentlich wollen die Roosters mehr, denn sogar die Plätze drei und vier sind bei vier bzw. sechs Zählern Rückstand durchaus noch möglich.
Trainer Jari Pasanen sagt: „Natürlich wollen wir so hoch wie möglich, aber wir bleiben dabei von Spiel zu Spiel zu schauen.“ Er erwartet einen engen Kampf um die Platzierungen bis zum allerletzten Spieltag.
Personell hat er im Gegensatz zur Vorwoche nicht mehr die Qual der Wahl. Die „lange Bank“ der Roosters, die auch am Dienstag in Düsseldorf ein Schlüssel zum Erfolg war, bleibt trotz der Ausfälle von Marko Friedrich (Syndesmoseband), Nick Petersen (gesperrt, dritte 10ér), Colten Teubert (Sperre) und Jeff Giuliano das große Plus. Obwohl einige Spieler derzeit angeschlagen sind, kann Jari Pasanen mit elf oder sogar zwölf Stürmern planen. Cody Sylvester und Collin Danielsmeier rücken wieder in den Kader. Verteidiger Colten Teubert wird nach seiner Sperre schon am Sonntag in Köln wieder zur Verfügung stehen. Im Tor wird voraussichtlich beide Spiele Mathias Lange bestreiten.
Gegen die Gäste aus Wolfsburg erwartet der Trainer ein enges Spiel, da die VW-Städter fast immer auf einer starken Torwartleistung aufbauend sehr geschlossen auftreten, läuferisch stark sind und zum Ende der Saison fast schon traditionell ihre Höchstleistung erreichen.
Eines lässt sich bereits jetzt absehen. Aufgrund der bislang sportlich überragenden Saison werden die Sauerländer ihren Zuschauerschnitt aus dem Vorjahr deutlich übertreffen. Da die beiden letzten Heimspiele der Vorrunde nahezu ausverkauft sind, werden am Ende der Vorrunde 4290 Zuschauer die Heimspiele der Roosters durchschnittlich besucht haben. Zum Vergleich: In der sicherlich schwierigen Saison 10/11 lag man gerade mal bei einem Schnitt von 3494. Und 2008, als man die direkte Playoff-Quali unter Rick Adduono schaffte, passierten „nur“ 3931 Fans die Stadiontore.
In ihrer Jubiläumssaison legen die Roosters also für ihre bescheidenen wirtschaftlichen Mittel in vielen Kategorien herausragende Werte hin. Der „schlafende Riese“ (O-Ton Klubgesellschafter Wolfgang Brück) wird in dieser Saison übrigens zum dritten Mal innerhalb der letzten vier Spielzeiten an den Playoffs teilnehmen. Auch in dieser Hinsicht, häufiger teilzunehmen als nicht teilzunehmen, hat man also Wort gehalten. Mehr geht fast gar nicht mit den bescheidenen Mitteln.
Jetzt dürfen sich alle auf die sportlichen Festwochen am Seilersee freuen. Bleibt letztendlich nur zu hoffen, dass sich der sportliche Erfolg auch im Sponsoringbereich positiv auswirken wird.
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