Bochum. (MK) Das hatten sich die Bochumer sicherlich ganz anders vorgestellt. In einem komplizierten Spiel gegen Aufsteiger Holstein Kiel mussten sich die Schützlinge von Cheftrainer Peter Zeidler mit einem 2:2 Unentschieden begnügen.
Ein Blick auf die Tabelle genügte, um die Bedeutung des Heimspiels gegen Holstein Kiel für den VFL Bochum zu erkennen.
VFL-Coach Peter Zeidler setzte in seiner Startaufstellung auf Hofmann und Daschner.
Beide Mannschaften bemühten sich von Beginn an Linie ins eigene Spiel zu bringen. Letztendlich sahen die 26.000 Zuschauer aber eine umkämpfte und zugleich zerfahrene Anfangsphase. Das 0:1 für Kiel in der 15. Minute resultierte aus einem Abstimmungsproblem zwischen VFL-Keeper Drewes und seinen Vorderleuten. Nutznießer Pichler reagierte am schnellsten und netzte für die Störche ein. Direkt im Anschluss wechselte VFL-Trainer Zeidler Kapitän Losilla für Masovic ein.
Allmählich kam etwas mehr Linie in das durch viele kleine Fouls immer wieder unterbrochene Spiel. Kiels Torwart Weiner musste in der 20. Minute behandelt werden, konnte aber weiterspielen.
Sehendwert kurz darauf der Bochumer Ausgleich (23.): Boadu legte auf Bero ab, der ins lange Eck zum1:1 traf.
Der VFL Bochum trat danach beflügelt auf, Daschner (35.) drehte im Strafraum den Ball zum 2:1 in die Kieler Maschen. Halbzeit!
Das muntere Wechselspielchen der Freistöße auf beiden Seiten setzte sich auch in der zweiten Halbzeit fort. Kampfbetont, aber ohne große Höhepunkte plätscherte die Partie vor sich hin. Gigovic (62.) hatte aus der zentralen Position eine gute Schussgelegenheit für die Störche, verzog aber über den Bochumer Kasten. Dann der Doppelwechsel beim VFL, Daschner und Boadu gingen, Kwarteng und Broschinski kamen ins Spiel. Bei Kiel kamen der Ex-Schalker Skrybski und Arp, Holtby und Kelati gingen. Für Bochum hatte Broschinski (69.) eine ordentliche Chance aus der Distanz. Zur 70. Minute nahm die Partie dann doch noch einmal etwas Fahrt auf. Arp per Kopf (72.) in die Arme von Bochums Torsteher Drewes und auf der Gegenseite Broschinski, der nur das Kieler Außennetz traf (74.). Schiedsrichter Petersen sorgte derweil in der niveauarmen Partie mit strittigen Entscheidungen immer wieder für Emotionen auf den Rängen. Machino (79.) sollte bei den Störchen für Geschwill noch für eine Belebung des Spiels sorgen. Drei Minuten später kam Remberg für Gigovic. Pichlers vermeintlicher Ausgleichstreffer für Kiel (83.) war klar Abseits in der vor allem von der Spannung des Ergebnisses lebenden Partie. Youngster Pannewig kam beim VFL für Hofman (85.). Kiel deckte immer wieder einmal Lücken in der Bochumer Abwehr auf, ließ aber den Killerinstinkt bis dahin vermissen. In der Schlussphase steckten die Norddeutschen keineswegs auf, während Bochum versuchte die Führung über die Zeit ins Ziel zu bringen. Der Versuch scheiterte kläglich in der 89. Minute, als die VFL-Abwehr den Schlaf der Gerechten nach einem schnell ausgeführten Freistoß der Kieler schlief und Machino zum 2:2 einnetzen konnte.
Mit Pfiffen wurden die Spieler in die Kabine verabschiedet. Nach vier Spielen steht der VFL mit einem Punkt auf dem 16. Tabellenplatz. Kommenden Freitag geht es zum Derby nach Dortmund.
Peter Zeidler (Cheftrainer VfL Bochum 1848): Mit unserer Leistung in den ersten 15 Minuten war ich nicht einverstanden. Wir haben zu pomadig gespielt, den Ball zu langsam nach vorn gebracht. Wir waren einfach nicht gut. Gerade zuhause muss das anders aussehen. Deswegen haben wir reagiert. Wir hätten auch reagiert, wenn das Gegentor nicht gefallen wäre. Wie Marcel Rapp sagte, hatten wir drei Chancen und haben daraus zwei Tore gemacht. Positiv war aber, dass wir mit Begeisterung und verrückt gespielt haben – ohne, dass es grandios war. Kompliment an die Jungs, dass sie einfach weitergemacht haben. Nach der Halbzeit hatten wir die nächste schlechte Phase. Wir haben zu viele lange Bälle eingestreut, hatten wenig Kontrolle. Ab der 70. Minute waren wir dann wieder besser. Bei dem Gegentor kurz vor Schluss waren wir aber nicht konzentriert genug. Wir müssen die Führung am Ende über die Zeit bringen. Ob verdient oder unverdient, möchte ich nicht beurteilen. Ich denke aber, dass es ein gerechtes Ergebnis ist. Das Ziel war heute, zu punkten. Das haben wir nur einfach geschafft, deshalb sind wir enttäuscht.