Auf insgesamt 21 Seiten hatte eine Arbeitsgruppe des Kreises ihre Vorschläge für Zeit „mit dem Burgaufzug“ formuliert und 16 Einzelmaßnahmen vorgeschlagen. Nicht alle fanden die uneingeschränkte Zustimmung der Kulturpolitiker bei deren Sitzung im Festsaal der Burg. So forderte CDU-Fraktionschef Detlef Seidel die Betriebszeiten des Aufzuges nicht an die Öffnungszeiten der Museen zu koppeln. „Wir müssen den Aufzug auslasten, auch wenn die Museen geschlossen sind.“ Seidel forderte dazu eine Absprache mit der Gastronomie. Die Zu-sammenarbeit mit der Gastronomie müsse verbessert werden. Seidel: „Das muss fluppen.“
Wie alle Ausschuss-Mitglieder zeigte sich auch der CDU-Mann erfreut darüber, dass der Zugang zum oberen Burghof künftig generell kostenfrei sein soll. Damit sei ein ewiges Streitthema endgültig vom Tisch. Dass man noch mehr hätte vorschlagen können, sah Udo Böhme (SPD) so. „Aber das hier ist schon in Ordnung. Man muss ja auch die Kosten im Auge behal-ten.“ Und die, so listete die Verwaltung auf, werden sich voraussichtlich auf 270.000 Euro belaufen. Kreisdirektorin und KulturFachbereichsleiterin Barbara Dienstel-Kümper legte Wert auf die Feststellung, dass nicht alle Haushaltsmittel aus dem Kulturetat aufgebracht werden müssen. „Die 70.000 Euro teure Sanierung der Toilettenanlage ist ohnehin nötig. Die Mittel sind im Haushalt des Gebäudemanagements für dieses Jahr eingeplant.“
Kritik an den Vorschlägen der Verwaltung kam von der FDP und den Bündnisgrünen. „Die Einzelbeschreibungen sind ja ganz nett – aber uns fehlt das große Ganze. Ich hätte mir gewünscht, wir hätten darüber mal mit Fachleuten gesprochen, mit Leuten, die sich auskennen“, so FDP-Fraktionsvorsitzender Axel Hoffmann. Er sah noch reichlich offene Fragen: „Wie ist die Gastronomie eingebunden? Wie sieht das Erlebnis-Konzept aus? Gibt es touristische Fragestellungen und wen ja, welche sind das?“ Auch Geza Lang kritisierte für die Bündnisgrünen: „Mit einem Konzept hat das nichts zu tun.“ Die Grünen störten sich vor allem an den 40.000 Euro zusätzlichen Personalkosten für einen Mitarbeiter, der die Burggäste begrüßen und ihnen Hilfestellung bei der Orientierung geben soll.
Gute Nachrichten von den Besucherzahlen hatte Museumsleiter Stephan Sensen in die Ausschusssitzung mitgebracht. Sie stieg auf der Burg Altena im vergangenen Jahr um 7.590 (13,2 Prozent) auf 65.033 gegenüber 2010. Auch das Deutsche Drahtmuseum konnte zulegen, um 984 Besucher auf 13.201 – ein Zuwachs um 8,1 Prozent. Die Luisenhütte in Balve-Wocklum besichtigten 5.205 Ausflügler – 271 (5,5 Prozent) mehr als noch ein Jahr zuvor.
Auf einem guten Weg ist auch die Patenschaft der Philharmonie Südwestfalen für das Märkische Jugendsinfonieorchester. Die Kreisdirektorin berichtete, der Landrat des Kreises Siegen-Wittgenstein stehe dem positiv gegenüber und habe Kontakt zum Intendanten sowie dem Dirigenten der Philharmonie aufgenommen.