Gummersbach verpflichtet schwedisches Megatalent Nikola Roganović – Ole Pregler geht am Saisonende

Christoph Schindler, Nikola Roganovic, Gudjon Valur Sigurdsson – © VfL Gummersbach

Gummersbach. (PM VfL) Der VfL Gummersbach hat in seiner langfristigen sportlichen Planung einen Meilenstein gesetzt und sich zur Saison 2026/27 die Dienste des schwedischen Rückraumshooters Nikola Roganović gesichert.

Der 19-Jährige hat bei den Oberbergischen einen Drei-Jahres-Vertrag bis 2029 unterschrieben. „Nikola ist ein riesengroßes Talent“, beteuert sein zukünftiger Chefcoach Gudjon Valur Sigurdsson: „Wir freuen uns sehr, dass sich ein Spieler seiner Qualität für uns entschieden hat und blicken gespannt auf die gemeinsame Zukunft. Er wird super in unsere Mannschaft passen.“ VfL-Geschäftsführer Christoph Schindler ergänzt: „Wir sind sehr stolz darauf, dass sich Nikola für den VfL Gummersbach entschieden hat. Es ist kein Geheimnis, dass er eines der größten und hoffnungsvollsten Handballtalente überhaupt ist und extrem umworben war. Umso schöner ist es, dass wir und die Fans des VfL Gummersbach ihn nächstes Jahr im Trikot des VfL sehen.“
Roganović kommt vom schwedischen Erstligisten HK Malmö, zu dem er im Sommer gemeinsam mit seinem Vater und Trainer Zoran Roganović gewechselt war. „Nikola ist ein sehr variabler Spieler, der sowohl offensiv auf Halblinks und Rückraum Mitte als auch in der Abwehr auf mehreren Positionen spielen kann“, hebt Sigurdsson hervor. Insbesondere im vergangenen Jahr entwickelte sich der Schwede zu einem der begehrtesten Talente in der Welt des Handballs in seiner Altersklasse. Vor einem Jahr trug Roganović maßgeblich dazu bei, dass Schweden bei der U18-Europameisterschaft die Goldmedaille gewann. Sowohl im Finale gegen Dänemark, in dem er sechs Tore erzielte, als auch im gesamten Wettbewerb war der Youngster mit 53 Toren der beste Torschütze seiner Mannschaft. Dank seiner hervorragenden Leistungen wurde er zum MVP des Turniers gewählt. Vom schwedischen Handballverband erhielt Roganović das Hans Vestberg Handball Stipendium, welches ins Leben gerufen wurde, um junge Handballtalente zu fördern. Im Frühjahr gab Roganović sein Debüt in der schwedischen A-Nationalmannschaft und trug sich gegen Norwegen direkt in die Torschützenliste ein. Auch bei der U19-Weltmeisterschaft im Sommer, als Schweden auf Platz vier landete, bestätigte er seinen Ruf als einer der besten Spieler seiner Generation und war Teil des All-Star-Teams.
In der laufenden Saison hat Roganović in der schwedischen Liga in acht Spielen bereits 64 Tore erzielt, hinzu kommen 44 Assists. Über seinen Wechsel ins Oberbergische äußert der Rückraumspieler Vorfreude: „Ich bin sehr glücklich darüber, in der kommenden Saison zum VfL Gummersbach zu kommen und vor diesen wunderbaren Fans zu spielen. Ich mag die Kultur, die in diesem Verein herrscht, und die Atmosphäre in der SCHWALBE arena. Deshalb freue ich mich sehr darauf, im kommenden Jahr mit meinen zukünftigen Mannschaftskollegen vor dieser Kulisse spielen zu dürfen.“

Ole Pregler verlässt VfL am Saisonende in Richtung Göppingen

Rückraumspieler Ole Pregler wird nach Ende der laufenden Saison 2025/26 nicht mehr für den VfL Gummersbach auflaufen. Der Mittelmann, dessen Vertrag bei den Oberbergischen im kommenden Sommer ausläuft, schließt sich ab der Spielzeit 2026/27 dem Bundesligakonkurrenten FRISCH AUF! Göppingen an. „Ole ist als junger, unerfahrener Spieler zu uns gekommen und geht nächstes Jahr nach insgesamt fünf Jahren als erwachsener, gestandener Erstligaspieler, der eine tolle Entwicklung genommen hat“, stellt VfL-Cheftrainer Gudjon Valur Sigurdsson fest: „Wir hatten und haben sehr viel Spaß mit ihm und er ist in der Mannschaft und bei den Fans sehr beliebt. Wir sind dankbar für die Zeit, die wir mit ihm haben und dafür werde ich mich nach der Saison auch herzlich bei ihm bedanken.“

Pregler kam im Sommer 2021 auf Basis eines Zweitspielrechts von der MT Melsungen ins Oberbergische. Nach zwei Jahren auf Leihbasis wechselte der Mittelmann fest nach Gummersbach und entwickelte sich zu einer festen Größe im Team von Sigurdsson. „Er hat maßgeblich dazu beigetragen, dass der VfL Gummersbach aus der zweiten in die erste Liga aufgestiegen ist und wir nach zwölf Jahren wieder in den Europapokal gekommen sind“, betont VfL-Geschäftsführer Christoph Schindler. Gemeinsam mit seinem Mannschaftskollegen Mathis Häseler gewann Pregler zudem im Sommer 2023 mit der deutschen Junioren-Nationalmannschaft die U21-Weltmeisterschaft. Im kommenden Jahr steht mit dem Wechsel nach Göppingen die nächste Station in der Karriere des 23-Jährigen an. „Ich bedanke mich im Namen des VfL Gummersbach bei Ole für die letzten Jahre. Wir wünschen ihm und seiner Familie bereits jetzt alles Gute in Göppingen und freuen uns auf ein Wiedersehen in der SCHWALBE arena“, so Schindler.

„Ich bin Goggi, Christoph, dem gesamten Verein sowie den Fans für die letzten viereinhalb Jahre sehr dankbar. Mit 19 Jahren habe ich hier die Chance bekommen, mich sportlich wie auch menschlich weiterzuentwickeln. Gemeinsam konnten wir in dieser Zeit vieles erreichen – was alles andere als selbstverständlich ist. Ich bin stolz, ein Teil dieser Erfolge zu sein“, äußert sich Pregler selbst: „Doch nach reiflicher Überlegung habe ich mich dazu entschieden, zur kommenden Saison eine neue Herausforderung anzunehmen. Diese Entscheidung ist mir alles andere als leichtgefallen, denn ich verbinde sehr viel mit dem VfL und der Stadt. Noch liegt jedoch eine lange und wichtige Zeit vor uns. Ich werde bis zum Ende alles für den VfL geben und gemeinsam mit der Mannschaft und den Fans das Maximum herausholen, um unsere Ziele zu erreichen.“

VfL gibt bei Remis gegen Kiel ersten Punkt zu Hause ab

Am zehnten Spieltag der DAIKIN HBL hat der VfL Gummersbach sein Topspiel gegen den THW Kiel mit einem Unentschieden beendet. Am Donnerstagabend sicherte sich das Team von Cheftrainer Gudjon Valur Sigurdsson einen Punkt beim 25:25 (15:13)-Remis gegen den deutschen Rekordmeister. 4.132 Zuschauer in der ausverkauften SCHWALBE arena sahen eine unterhaltsame Partie, in der die Heimmannschaft in Durchgang eins einen konzentrierten Auftritt aufs Parkett legte und konstant führte. Nach einer ausgeglichenen zweiten Halbzeit waren es schließlich dramatische Schlussminuten, die die Punkteteilung der beiden Mannschaften nach sich zog. Mit einem Punktekonto von 15:7 geht es für die Oberbergischen in die Nationalmannschaftspause.

In einer rasanten Anfangsphase gaben die Hausherren vor eigenem Publikum den Ton an. Auf den ersten Ballgewinn folgte der erste Treffer der Blau-Weißen durch Kapitän Julian Köster (1:0, 1. Minute). Zwar egalisierten die Gäste den Spielstand sogleich, jedoch sorgte der darauffolgende 3:0-Lauf der Oberbergischen für die erste Drei-Tore-Führung nach fünf Minuten (4:1). Die Gummersbacher stellten eine stabile Abwehr und konnten es sich im Angriff sogar leisten, dass sie selbst das eine oder andere Mal an THW-Keeper Andreas Wolff scheitern. Auch durch zwei Kieler Gegentore nach dem zwischenzeitlichen 6:3-Treffer durch Miro Schluroff (11. Minute) zum 6:5 (12. Minute) ließ sich der VfL nicht beirren. Drei Tore der Blau-Weißen hintereinander schraubten den Vorsprung zur 15. Minute auf 9:5.

Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit blieb die Spielkontrolle in der Hand der Gastgeber, auch wenn die Gäste immer wieder aufschlossen und den Druck für die Gummersbacher hochhielten. Gleich mehrfach verkürzten die Kieler den Abstand auf zwei Treffer, so beim 9:7 (18. Minute), 11:9 (22. Minute) und 12:10 (23. Minute) aus Sicht der Hausherren. Während es auf der Platte ruppig zur Sache ging, behielt die Mannschaft von Sigurdsson weiter die Nerven und blieb bis zur 28. Minute konsequent mit zwei bis vier Toren in Front, ehe dem THW der Anschlusstreffer glückte (14:13). Den letzten Treffer in Halbzeit eins markierte auf der Gegenseite Tilen Kodrin (29. Minute), so dass die beiden Teams beim Stand von 15:13 die Seiten wechselten.

Aus der Pause kamen zunächst die Kieler besser, die nach zwei gehaltenen Bällen und einem Tor beim 15:14 durch einen Pfostentreffer knapp die Chance auf den Ausgleich verpassten (34. Minute). Auf der Gegenseite waren es wiederum die Gummersbacher, die sich nach zwei Paraden von Kuzmanović in der 34. Minute beim Stand von 16:14 in Person von Mathis Häseler einen Fehlwurf erlaubten und ihren Vorsprung somit nicht wieder auf drei Tore ausbauten. Insgesamt kam der VfL nicht in den Spielrhythmus der ersten Hälfte, wodurch es ein knapper Spielverlauf bleib, der in der 40. Minute zunächst in den 17:17- Gleichstand und in der 42. Minute gar in den ersten Rückstand der Blau-Weißen mündete (17:18).

Es ergab sich eine spannende Schlussphase, in der sich beide Teams einen von Einsatz und Kampf geprägten Schlagabtausch lieferten. Durch das 21:20 holte Häseler seiner Mannschaft die Führung zurück (47. Minute). In einer hektischen Phase auf beiden Seiten bewahrten die Oberbergischen nun etwas besser die Ruhe, versäumten es aber nach dem 23:21 durch Kay Smits mehrfach nachzulegen (50. Minute). Die Kieler mussten ab der 54. Minute die Hinausstellung von Lukas Laube nach überhartem Foul an Köster hinnehmen und hielten den Ausgang der Partie weiter offen. Einen starken Steal von Štěpán Zeman in der 55. Minute nutzten die Gummersbacher auf der Gegenseite durch einen technischen Fehler und den damit verbundenen Ballverlust erneut nicht zur Drei-Tore Führung (24:22). Bis zum 25:23 durch Schluroff in der 57. Minute sah es nach einem Heimsieg der Gastgeber aus, jedoch antworteten die Gäste mit zwei Treffern zum 25:25-Ausgleich in der 60. Minute. Ein letzter Wurf von Ellidi Vidarsson mit der Schlusssirene verpasste sein Ziel, so dass das Topspiel mit einem Unentschieden endete.

Trainerstimmen:
Gudjon Valur Sigurdsson (VfL Gummersbach):
Es war ein intensives und tolles Spiel zweier starker Mannschaften mit zwei starken Abwehrreihen und tollen Paraden. Dann zählt jeder Fehler. Eine Angriffsquote von 50 Prozent im Sieben-gegen-Sechs ist sehr teuer in so einem Spiel. Wir haben in der Abwehr gekämpft, sind aber schlecht ins Tempospiel gekommen. Gegen die 3:2:1-Abwehr von Kiel waren wir unsicher und sind nicht in die Tiefe gegangen. Unser Eins-gegen-eins war nicht gut genug, auch wenn wir viel rotiert haben. Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt, aber als Kiel dann in Führung gekommen ist, haben sie ihre Erfahrung ausgespielt. Wenn man aber kurz vor dem Ende mit zwei Toren führt und zwei freie Chancen hat, tut es weh, wenn man hier nicht gewonnen hat. Unser Team hat gekämpft und wir hätten uns mehr gewünscht, aber sind selbst dafür verantwortlich, weil wir den Sack nicht zugemacht haben.

Filip Jícha (THW Kiel): Wir haben heute ein megaintensives Bundesligaspiel gesehen. Wenn jemand etwas anderes erwartet hat, dann ist er am falschen Platz. Wir waren darauf vorbereitet, dass der VfL mit viel Energie auf uns zukommt. Ich möchte meiner Mannschaft ein Lob aussprechen, wie wir in dieser Woche gearbeitet haben und auch, wie wir heute die kritische Phase überstanden haben. Wir sind ruhig geblieben, auch wenn wir in der ersten Halbzeit immer hinterhergelaufen sind. Der VfL hat uns mit viel Intensität immer unter Druck gestellt. Wir waren die Mannschaft, die auch viel in Unterzahl agieren musste. Dazu kamen sieben Ballverluste, was bei einem 25:25 enorm ist sowie vier oder fünf Abpraller. Normalerweise verliert man dann so ein Spiel gegen eine so heimstarke Mannschaft wie dem VfL. Ich möchte meiner Mannschaft auch dafür ein Lob aussprechen, dass wir nach der roten Karte weiter daran geglaubt haben und letzten fünf Minuten gut gestanden und uns mit einem Punkt belohnt haben. Damit bin ich sehr zufrieden.“

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