Augsburg. (MK) Im Kellerduell zwischen den Augsburger Panthern und den Iserlohn Roosters haben die Sauerländer mit einem 2:5 Auswärtssieg drei wichtige Punkte im Abstiegskampf eingefahren.
Beide Teams konnten zuletzt wenig punkten. Die Panther warten seit dem Derbysieg in München vor einem Monat auf einen Sieg mit drei Punkten. Iserlohn kassierte in der Fremde zuletzt drei empfindliche Niederlagen in Straubing, Schwenningen und Frankfurt. Beide Mannschaften haben bislang offensiv noch nicht überzeugt. Im Powerplay klemmt es bei den Fuggerstädtern noch ganz besonders, in Iserlohns Kader sind bislang noch neun Spieler ohne Treffer, darunter die Imports Cornel und Burke.
Tabellarisch stehen die Iserlohner als Vorletzter drei Punkte hinter den Augsburgern und zwei Punkte vor dem parallel gegen Nürnberg spielenden Düsseldorfern.
Augsburgs Coach Ted Dent musste weiterhin auf Damiani verzichten. Bei den Roosters verzichtete der nach einem Infekt hinter die Bande zurückgekehrte Doug Shedden auf den überzähligen Virtanen als Importspieler, sowie auf Alberg, Jobke und Nieleck. In der vierten Reihe bot er den 18- jährigen Maxi Brunner erstmals auf. Im Tor startete der am Donnerstag ausgewechselte Jenike.
Iserlohn startet optimal
Im ersten Drittel kassierten die Dent-Schützlinge schon nach 99 Sekunden die erste Strafe gegen Routinier Reul. Dal Colle hatte die Führung schon auf dem Schläger, scheiterte aber an Panther-Goalie Mann. Beim nächsten Angriff machte es Sturmpartner Boland besser, Er nahm aus der zentralen Position Maß und traf ins rechte Eck zum 0:1 (4.). Augsburg tat sich schwer zu seinem Spiel zu finden, während Iserlohn immer wieder Nadelstiche vor dem Kasten des aufmerksamen Mann setzte. Auf der anderen Seite prüfte Mo Elias (11.) Iserlohns Keeper Jenike aus spitzem Winkel. Mustergültig schlugen dann die Iserlohner erneut zu. Osburns langen Pass ergatterte sich Ziegler, der dann allein vor Mann eiskalt zum 0:2 vollendete. Und es hätte sogar direkt noch besser laufen können für die Gäste, aber einen von Cornel eingeleiteten Konter (14.) setzte Dal Colle nur ans Außennetz. Der Anhang der Fuggerstädter machte zwischenzeitlich seinem Unmut über die Darbietung der Panther lautstark Luft. „Wir wollen Euch kämpfen sehen“ schallte es den Cracks entgegen. Während einer Strafe gegen Osburn (17.), nach Auseinandersetzung mit Elias, lief im Powerplay der Panther wenig zusammen. Lediglich für Kunyk ergab sich eine Schusschance. Wieder vollzählig leistete sich AEV-Abwehrrecke Reul von hinter dem eigenen Tor einen katastrophalen Fehlpass zu Ziegler, der direkt abzog und platziert ins rechte Eck zum 0:3 traf. Augsburgs Anhang war damit restlos bedient und zog den Bierstand frühzeitig dem Zuschauerplatz vor. Mit Pfiffen wurden die Panther in die Kabine begleitet.
Iserlohns Tyler Boland erklärte gegenüber MagentaSport, dass sein Team eine Reaktion nach dem Spiel in Frankfurt zeigen wollte, er aber auch eine solche im zweiten Drittel von den Augsburgern erwartet.
Handfestes Mittelfdrittel – Schlüsselszene kurz vor der zweiten Pause
74 Sekunden waren gespielt, als Iserlohns Burke zu Beginn des zweiten Drittels die nächste Strafe gegen Iserlohn zog. Dem Panther-Powerplay fehlte aber sichtlich das Selbstvertrauen und der Zug zum Tor von Jenike. Gormley (26.) beschäftigte derweil Jenikes Gegenüber Mann. Reul versuchte mit zwei aufeinanderfolgenden Hits gegen Gersich und Burke ein Zeichen zu setzen, um seine Teamkollegen und die Kulisse aufzurütteln. Mit Erfolg, wenn man so will, denn Collins verkürzte aus dem Slot in der 29. Minute zum 1:3 Anschlusstreffer. Boland scheiterte fast sträflich frei vor AEV Goalie Mann. Der musste einen Moment später die Scheibe zum vierten Mal passieren lassen. Troocks abgefälschten Schuss lenkte Dal Colle gedankenschnell aus der Luft zum 1:4 ins Tor. Das Match wurde nickliger und abseits des Pucks gerieten Iserlohns Huss und Ex-Rooster Flo Elias (beide eher keine Schlägertypen) mit einer handfesten Auseinandersetzung aneinander. Punktsieger Huss und Elias kassierten jeweils 2 + 5 Strafminuten. Nach einer guten Torchance für Rooster Gersich ging es vor dem Tor von Iserlohns Jenike schon wieder handfester zur Sache. Zajac (AEV) und Osburn (IEC) durften danach auch auf der Strafbank Platz nehmen. Der ohnehin magere Spielfluss war damit dann auch erst einmal wieder dahin. Augsburg blieb im Abschluss weiterhin vieles schuldig. Kunyk (38.) fand keinen Abnehmer und ausgerechnet in Unterzahl gelang der ersehnte Anschlusstreffer (39.) durch Bast. Allerdings wurde der Treffer nach Prüfung der Videobilder wieder einkassiert, da zuvor Panther Schemitsch Iserlohns Boland im Drittel der Panther, also während des Spielaufbaus zum vermeintlichen Treffer, gegen den Kopf gecheckt hatte. Die Entscheidung der Referees lautete daher 5 + Spieldauerstrafe gegen Schemitsch und keine Anerkennung für Basts Treffer. Iserlohn spielte damit in doppelter Überzahl weiter. Die Sauerländer machten es unkompliziert: Burkes Pass lenkte Ziegler mit seiner dritten Bude des Abends zum 1:5 ins Panthertor. Noch vor der Pause verhinderte Mann gegen Cornel den sechsten Gegentreffer.
Chris Collins von den Panthern gestand bei MagentaSport im Pauseninterview, dass der nicht gegebene Treffer und die Strafe ein Dämpfer für sein Team war.
Panther können nur noch Ergebniskosmetik betreiben
Das restliche Powerplay der Roosters zu Beginn des Schlussdrittels verkürzte Ziegler durch eine Strafe gegen seine Roosters (43.). Im stillen Curt-Frenzel-Stadion hatte Busdeker (44.) die beste Powerplaychance für die Gastgeber. Kunyk scheiterte einen Moment später am Iserlohner Torpfosten. Aufgrund des Spielstandes versuchten die Gäste den Vorsprung zu verwalten, während man Augsburg nachweislich unterstellen konnte, dass sie um die Ergebniskosmetik stets bemüht waren. Das gelang dem aktiven Kunyk auf Zuspiel von Oldie Trevelyan 6:44 Minuten vor dem Ende, als er über den rechten Flügel kommend vor das Tor zog und vollendete. Zu mehr reichte es dann aber auch nicht mehr. Die Gäste packten drei verdiente Punkte mit in den Bus.
Maxi Brunner, DEL-Debütant der Roosters kam übrigens auf ausbaufähige 30 Sekunden Eiszeit im Spiel.
Sven Ziegler: „Das war die richtige Antwort“
Für Iserlohns Sven Ziegler war das Spiel in der Fuggerstadt ein echtes Karrierehighlight. Drei Treffer in einem DEL-Match sind dem 30- jährigen gebürtigen Nürnberger bislang noch nie gelungen. Gerade im Sektor der deutschen Spieler im Iserlohner Kader ist er einer der wertvollsten Spieler.
„Es ist ein super Gefühl. Das war die richtige Antwort auf das Spiel in Frankfurt. Wir haben es endlich mal geschafft einige Tor zu schießen und hinten wenige zuzulassen. Deswegen gehen die drei Punkte im Großen und Ganzen voll in Ordnung“, so Sven Ziegler bei MagentaSport.
So geht es weiter / Tabelle
Die Iserlohn Roosters erwarten am kommenden Donnerstag den EHC Red Bull München am heimischen Seilersee.
Ted Dents Panther sind zeitgleich in Wolfsburg im Einsatz. Danach erwartet München am Samstag die Fuggerstädter zum Derby. Es gilt die Negativserie von nun sieben Niederlagen am Stück schnellstmöglich zu beenden.
In der Tabelle sind die Roosters nun punktgleich mit Augsburg. Schlusslicht Düsseldorf ist mit vier Punkten am Wochenende vier Punkte hinter den beiden heutigen Kontrahenten.
Augsburger Panther – Iserlohn Rosters 2:5 (0:3/1:2/1:0)
Tore: 0:1 (03:19) Boland (Dal Colle) 5-4PP, 0:2 (11:35) Ziegler (Osburn), 0:3 (18:29) Ziegler, 1:3 (28:12) Collins (F. Elias), 1:4 (30:57) Dal Colle (Troock), 1:5 (38:45) Ziegler (Burke/Gersich) 5-4PP, 2:5 (53:16) Kunyk (Trevelyan/Zajac),
Strafen: AEV 42 – IEC 19
Schiedsrichter: Frano, Cespiva (Pfriem, Merk)
Zuschauer: 5.911
Augsburg: Mann – McCourt, Schemitsch; Zajac, Reul; Köhler, Renner; F. Elias – Trevelyan, Kunyk, Busdeker; Louis, Bast, Hakulinen; Zengerle, Collins, Oblinger; M. Elias, Volek, Hanke
Iserlohn Roosters: Jenike – Labrie, Huß; Gormley, Ugbekile; Dietz, Osburn; Quaas – Burke, Gersich, Troock; Dal Colle, Cornel, Boland; Rutkowski, Jentzsch, Ziegler; Saffran, Brunner, Broda
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