Gummersbach. (PM VFL) Nach zuletzt sieben Bundesligapartien in Folge ohne Niederlage hat der VfL Gummersbach im Topspiel des Freitagabends keine Punkte in der heimischen SCHWALBE arena halten können.
Gegen den Rekordmeister THW Kiel verlor die Mannschaft von Cheftrainer Gudjon Valur Sigurdsson am elften Spieltag der DAIKIN HBL mit 24:30 (15:16). Vor saisonübergreifend bei Ligaspielen zum 18. Mal in Folge ausverkauftem Haus sahen 4.132 Zuschauer eine packende Begegnung zweier topmotivierter und engagierter Teams, das erst in der Schlussphase entschieden wurde. Trotz eines starken Dominik Kuzmanović im Tor leisteten sich die Blau-Weißen zu viele Fehler, während sich die Zebras als abgeklärteres und effektiveres Team erwiesen. Die Oberbergischen weisen nach der dritten Saisonniederlage ein Punktekonto von 14:8 auf.
In den ersten Minuten der Partie drückten die Gäste aufs Tempo, während die Gastgeber in ihren Abschlüssen erfolglos blieben. So gerieten die Gummersbacher mit 0:4 in Rückstand, ehe Lukas Blohme in der vierten Minute den ersten VfL-Treffer erzielte und damit den Bann für sein Team brach (1:4). Denn bereits wenige Sekunden später legten Tilen Kodrin zum 2:4 und nach einem erfolgreichen Abwehrblock Julian Köster zum 3:4 nach (6. Minute). Ein Doppelpack von Blohme führte in der sieben Minute sogar den Ausgleich herbei (5:5). Drei Tore der Kieler brachten die Oberbergischen zwar wieder in Rückstand (5:8, 12. Minute), jedoch hielten die Hausherren nun körperlich dagegen. Zudem zeigte Keeper Kuzmanović einige starke Paraden und sorgte mit einem Treffer ins leere THW-Tor in Minute 15 selbst für den 8:9-Anschluss.
Die höhere Durchschlagskraft wiesen jedoch weiterhin die Norddeutschen auf, die es wieder schafften, sich leicht abzusetzen, so dass in Minute 18 erneut vier Tore Abstand zwischen den Teams lagen (8:12). Auf der Gegenseite gelang es den Gummersbachern ihrerseits immer wieder die passende Antwort zu liefern. So führten fünf Treffer der Blau-Weißen unter dem tosenden Applaus der Zuschauer in der 23. Minute zur ersten Führung des VfL in der Partie (13:12, 23. Minute). In den letzten Minuten in Durchgang eins ging es auf dem Spielfeld munter hin und her, so dass es bis zum Seitenwechsel knapp blieb. Beim Stand von 15:15 verpassten es die Hausherren allerdings in ihrem letzten Angriff selbst mit einer Führung in die Pause zu gehen und mussten stattdessen mit dem Halbzeitpfiff den 15:16-Rückstand hinnehmen.
Der THW erwischte auch den besseren Restart in die Partie und setzte den VfL gleich mit vier Toren in Serie unter Druck (15:20, 38. Minute). Erst nach der darauffolgenden Auszeit durch Sigurdsson markierten die Gummersbacher in Person von Teitur Einarsson ihren ersten Treffer im zweiten Durchgang (16:20, 39. Minute). Dadurch nahmen die Oberbergischen noch einmal Fahrt auf, sahen sich aber einem nun selbstbewussten und clever aufspielenden Kontrahenten aus Kiel gegenüber, der die Hausherren vor Beginn der Schlussphase auf bis zu sechs Toren Abstand hielt (18:24, 44. Minute).
Auch diesmal hielten die Blau-Weißen nach Kräften dagegen. Ein platzierter Hüftwurf von Miro Schluroff ließ den Rückstand auf vier Tore schrumpfen (20:24, 46. Minute). Insbesondere dank Kuzmanović, der in dieser Phase sechs Paraden am Stück ablieferte, stemmten sich die Oberbergischen gegen die Niederlage. Auf das 21:24 durch Miloš Vujović per Siebenmeter (52. Minute) folgten jedoch drei schnelle Tore der Kieler zur Vorentscheidung zugunsten der Gäste (21:27, 55. Minute). In den letzten Minuten legte der VfL noch einmal alles in die Waagschale, konnte die Niederlage jedoch nicht mehr abwenden. Den Schlusspunkt für die Gastgeber setzte Schluroff mit dem 24:29 in der 59. Minute, ehe die Partie beim Stand von 24:30 beendet wurde.
Nach zuletzt vier Heimspielen hintereinander ist der VfL Gummersbach am kommenden Dienstag, den 26. November, wieder in der Fremde gefordert. Anlässlich des letzten Gruppenspiels in der EHF European League gastieren die Oberbergischen um 18:45 Uhr bei IK Sävehof.
Trainerstimmen
VfL setzt auf Kontinuität – Gummersbach verlängert Verträge mit Horžen und Vujović
Nach der Trainerposition hat der VfL Gummersbach auch mit zwei seiner Spielern Klarheit für die kommenden Spielzeiten geschaffen. Die Oberbergischen verlängerten die beiden zum Saisonende 2024/25 auslaufenden Verträge mit Kreisläufer Kristjan Horžen bis 2028 und Linksaußen Miloš Vujović bis 2027. „Wir sind überglücklich, dass uns die beiden erhalten bleiben“, äußert sich VfL-Cheftrainer Gudjon Valur Sigurdsson zum Verbleib der beiden Leistungsträger: „Beide haben sehr schnell in unser Spielsystem eingefunden und sind wichtige Spieler geworden. Miloš ergänzt sich super mit Tilen auf Linksausßen und Kristjan genauso mit Štěpán und Edi am Kreis. Deswegen sind wir sehr glücklich, dass wir da für Kontinuität sorgen können.“ VfL-Geschäftsführer Christoph Schindler ergänzt: „Wir haben bewusst auf Kontinuität gesetzt. Zum einen, weil die beiden super Leistungen gezeigt haben, seit sie in Gummersbach sind und uns zum anderen die Eingespielheit gerade in den vergangenen Wochen sehr geholfen hat. Deshalb freue ich mich, dass die beiden weiterhin Teil des VfL Gummersbach sein werden und die Zukunft positiv mitgestalten.“
Horžen wechselte 2023 von den Rhein-Neckar Löwen zum VfL, bei denen der wendige Kreisläufer sowohl in der Abwehr als auch im Angriff eine zentrale Rolle eingenommen hat. „Er hat nicht nur in der vergangenen, sondern vor allem auch in dieser Saison überragende Leistungen geboten und ist eine feste Größe in unserem Team“, schätzt Sigurdsson den slowenischen Nationalspieler, der im vergangenen Sommer Teil des Olympiakaders war, der einen achtbaren vierten Platz belegte. „Ich bin sehr glücklich und es bedeutet mir sehr viel, dass ich auch in Zukunft in Gummersbach bleiben werde“, äußert sich der 24-Jährige selbst zu seiner Vertragsverlängerung: „Ich möchte, dass sowohl das Team als auch ich persönlich einen Schritt nach vorne machen und die gesetzten Ziele erreichen. Auch meine Familie fühlt sich hier wohl, sodass mir die Entscheidung leichtgefallen ist.“
Auch Vujović läuft seit 2023 für die Oberbergischen auf, nachdem er zuvor drei Jahre lang das Trikot der Füchse Berlin getragen hat. Bei den Gummersbachern etablierte sich der 31-Jährige als schneller Außenspieler mit hoher Wurfeffektivität. „Bei Miloš wussten wir natürlich um seine Stärken. Für uns ist er ein unglaublich guter und schneller Gegenstoßspieler und bis jetzt ein sehr sicherer Siebenmeterschütze“, erklärt Sigurdsson. „Ich bin sehr glücklich über die Vertragsverlängerung“, bestätigt auch der montenegrinische Nationalspieler selbst: „Ich habe mich von Anfang an hier zu Hause gefühlt und wurde von der Vereinsführung und meinen Mannschaftskameraden gut aufgenommen. Wie ich es bei meiner Ankunft erwartet habe, ist der VfL ein großartiger Verein mit großen Ambitionen und einem ausgezeichneten Arbeitsumfeld, was perfekt zu mir passt. Außerdem ist es für mich sehr wichtig, dass sich meine Familie hier wohl und sicher fühlt. Deshalb sind wir mehr als zufrieden und glücklich in Gummersbach zu bleiben.“
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