Nach dem Auswärts-Coup in Mannheim ist der Klassenerhalt für die Iserlohn Roosters sogar vorzeitig möglich – Heute Heimspiel gegen Schwenningen

Andreas Jenike – © Sportfoto-Sale (JB)

Mannheim. (MK) Mit der Schluss-Sirene stürzten sich Iserlohns Spieler auf Torhüter Andreas Jenike zur Jubeltraube. Die Roosters landeten mit einem knappen 3:2 Sieg in Mannheim einen echten „Auswärts-Coup“ im DEL-Abstiegskampf.

Mit dem Erfolg verschaffen sich die Sauerländer nicht nur etwas Luft im Tabellenkeller, sie erhöhen auch den Druck auf die morgen auswärts geforderten Konkurrenten Düsseldorf und Augsburg. Mannheim ließ über weite Strecken die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor vermissen. Aber der Reihe nach ….

Personal: Die nach wie vor personell gebeutelten Roosters konnten wieder auf Michael Dal Colle zurückgreifen. Dafür fiel Brandon Gormley neben den schon länger verletzten Burke, Huß und Troock kurzfristig aus.
Bei den Adlern konnten Tiefensee, Leslie, Lovell, Pilu, Bennett, Ortega, Soramies und Uba nicht im Lineup berücksichtigt werden.

Hohes Tempo im ersten Drittel

Beide Mannschaften begannen das Spiel mit hohem Tempo und hoher Intensität in den Zweikämpfen. Schon nach 16 Sekunden ergab sich für Iserlohns Thomas vor Adler-Goalie Brückmann die Chance zur Führung, aber der Stürmer setzte den Puck über das Tor. Die Gäste erarbeiteten sich weitere Chancen und schafften in der 6. Minute durch Thomas den Führungstreffer. Für die Adler hatte Kühnhackl (8.) eine gute Chance zum Ausgleich. Nieleck (9.) konnte für die Gäste per Rückhand den Puck ebenfalls nicht an Brückmann vorbei bugsieren. Nach dem ersten Powerbreak erhöhten die Adler den Druck. Gilmour und Reichel (beide 10.) verpassten den Ausgleich vor dem aufmerksamen Jenike im Iserlohner Tor. Bitter für die Sauerländer, dass Ziegler nach einem Bandencheck in der 14. Minute verletzt in der Kabine behandelt werden musste, aber glücklicherweise später das Spiel fortsetzen konnte. Mannheim blieb bis zur Pause das druckvollere Team, schaffte aber den Ausgleich nicht. Dal Colle (16.) konnte von einem Mannheimer Wechselfehler nicht profitieren. Nach zwanzig spannenden Minuten ging es mit der 1:0 Führung für Iserlohn in die Pause.

Cornel und Osburn erhöhen, Esposito sorgt für neue Adler-Hoffnung

Die Gäste erwischten einen Traumstart ins zweite Drittel. Mannheim vertändelte die Scheibe im eigenen Drittel, Dal Colle legte quer zu Cornel, der nicht lange fackelte und zum 0:2 einnetzte. Glück für die Sauerländer, dass eine zunächst gegen Broda ausgesprochene Strafe (23.) nach Überprüfung des Videos von den Referees wieder zurückgenommen wurde. Mannheims Top-Stürmer Plachta kassierte in der 27. Minute die erste Strafe im Spiel. Ugbekile, Thomas und Cornel verpassten in dieser Phase den dritten Treffer der Roosters. Treffsicherer zeigte sich in der 31. Minute Iserlohns Verteidiger Osburn, der das Zuspiel von Dal Colle nach einem Fehler der Adler im Spielaufbau, treffsicher ins rechte Eck schweißte. Erste Pfiffe schallten den Kurpfälzern von den Rängen entgegen. Ihre individuelle Qualität demonstrierten die Gastgeber dann in der 33. Minute, als Esposito nach tiefem Pass von Gilmour Iserlohns Goalie zum 1:3 Anschlusstreffer austanzte. Die Schützlinge von Dallas Eakins waren nun voll im Spiel und erhöhten den Druck auf das Tor von Jenike extrem. In der Schlussphase des Drittel befreiten sich die Gäste aus der Waldstadt aber wieder etwas und hatten durch Dal Colle (38.) sogar eine weitere gute Schusschance.

Nur Gawanke kann im letzten Drittel für die Adler treffen

Mannheim startete mit einem Torwartwechsel ins letzte Drittel: Gravel kam für Brückmann und Tiefensee rückte als eigentliche Nummer drei des Abends auf die Bank. Die Eakins-Schützlinge kamen mit Schwung aus der Kabine. Cicek (42.) und Hännikäinen (44.) hatten gute Gelegenheiten zu verkürzen. Iserlohn konnte sich mehrmals nur auf Kosten eines Icing befreien, hatte aber auch durch Gersich (47.) eine Chance. Nach dem letzten Powerbreak drängten die Gastgeber weiter auf den Anschluss. Auf der anderen Seite verzog Jentzsch (55.) knapp. Mannheims Fanblock erlangte phasenweise einen Geräuschpegel wie zu Beginn des Spiels während des leidigen Protestes gegen die Donnerstagspiele. MacInnis (57.) vergab eine weitere Großchance, scheiterte aber an Jenikes Fanghand. Die Adler opferten 181 Sekunden vor dem Ende Keeper Gravel für den sechsten Feldspieler. Gersichs Strafe 2:17 Minuten vor dem Ende spielte den Adlern weiter in die Karten. Plachta und Jokipakka scheiterten noch mit ihren Schüssen, aber Gawankes Geschoss schlug 55 Sekunden vor dem Ende zum 2:3 hinter Jenike ein. Alle Anstrengungen der Kurpfälzer blieben letztendlich ohne Erfolg. Iserlohn nahm drei Big Points im Abstiegskampf mit auf die Heimfahrt in die Waldstadt.

Tabelle / Ausblick

In der Tabelle haben die Adler den Sprung auf Platz drei verpasst. Sie bleiben auf Platz vier, den sie aber bei einem Sieg des EHC Red Bull München am Freitag verlieren könnten. Iserlohn verschaffte sich etwas Luft im Existenzkampf. Die Roosters haben aktuell vier Punkte Vorsprung vor der DEG und fünf Punkte Luft zum Letzten Augsburg. Die beiden Kontrahenten sind am Freitag in der Fremde gefordert. Augsburg in Nürnberg, die DEG in Bremerhaven.
Am Sonntag geht es für die Adler in München weiter, Iserlohn empfängt Schwenningen.

Tore und Stimmen zum Spiel via MagentaSport




Andreas Jenike, Torhüter Iserlohn: „Es war schon ein sehr wichtiger Sieg. Ich weiß gar nicht genau, wie es mit der Punktesituation ist. Wir wollen es unbedingt selbst entscheiden. Es war ein ganz, ganz, wichtiger Schritt, um die anderen unter Druck zu setzen. Wir haben uns vorgenommen, die letzten 7 Spiele wie in der Playoff-Serie zu spielen. Das gelingt uns momentan. Nichtsdestotrotz gilt es jetzt, weiterzumachen und das bestmögliche Spiel gegen Schwenningen zu machen.“


Statistik

Tore: 0:1 (05:30) Thomas (Gersich/Osburn), 0:2 (20:45) Cornel (Dal Colle), 0:3 (30:14) Osburn (Dal Colle/Cornel), 1:3 (32:07) Esposito (Gilmour/Kühnhackl), 2:3 (59:05) Gawanke (Gilmour/Esposito) 6-4PP,
Strafen: je 2
Schüsse: 45 – 22
Schiedsrichter: MacFarlane, Ansons (Zunde, Priebsch)
Zuschauer: 9.744
Mannheim: Brückmann (ab 40:00 Gravel) – Cicek, Gawanke; Gilmour, Jokipakka; Fohrler, Kälble; – Reichel, Esposito, Hännikäinen; Szwarz, Michaelis, Kühnhackl; Plachta, MacInnis, Fischbuch; Proske, Loibl, Heim
Iserlohn Roosters: Jenike – Labrie, Quaas; Ugbekile, Jobke; Osburn, Dietz; Saffran – Gersich, Boland, Thomas; Dal Colle, Cornel, Jentzsch; Ziegler, Virtanen, Rutkowski; Broda, Nieleck, Alberg

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