Schwenningen. (MK) Die Schwenninger Wild Wings haben am Freitag ihren ersten Sieg mit drei Punkten feiern können.
Zwei Wochen nach dem 2:1 Sieg nach Verlängerung waren erneut die Iserlohn Roosters in der ausverkauften Helios-Arena zu Gast. Gegen die Sauerländer gelang den Wild Wings am Ende ein verdienter 4:1 Sieg.
Iserlohns Headcoach Doug Shedden hatte seine Formationen etwas verändert. Unter anderem rückte der am letzten Sonntag in Straubing überzählige Virtanen zwischen Dal Colle und Boland. In Schwenningen fanden Zach Osburn, Manuel Alberg und Emil Quaas keine Berücksichtigung für das Lineup der Roosters.
Schwenningens Headcoach Steve Walker verzichtete auf Alex Trivellato, Sebastian Uvira war wieder zurück im Kader.
Hitziger Start ins Spiel
Beide Mannschaften starteten kämpferisch ins Spiel. Iserlohns Ziegler (3.) hatte die erste gute Chance, während Schwenningens Larkin auf der Strafbank saß. Das Iserlohner Powerplay war nach 70 Sekunden durch die Strafe von Cornel auch schon wieder vorüber. Klarste Torchancen ließen die beiden Teams kaum zu. Betrieb herrschte dagegen auf der Strafbank. Nach einer handfesten Auseinandersetzung nahmen Schwenningens Karachun (5 + 2 Strafminuten) und Iserlohns Captain Labrie (5 Str.) auf der Sünderbank Platz. Das daraus resultierende Iserlohner Powerplay blieb ebenfalls ohne Folgen. Wieder vollzählig verpasste Troock (8.) die Gästeführung. Torlos verlief auch das Schwenninger Überzahlspiel während Brodas Hinausstellung (9.). Puempel (13.) hatte die Führung der Wild Wings auf dem Schläger, verzog aber knapp. Im Gegenzug vergab Boland nach energischer Vorarbeit von Virtanen frei vor Keeper Eriksson. In der Schlussphase des Drittels erhöhten die Gastgeber den Druck. Iserlohns Torwart Jenike kratzte den Puck vor dem lauernden Karachun noch vor der Linie in seinen Handschuh. Platzer (18.) und Murray (19.) verpassten noch den ersten Treffer der Schwenninger. Den besorgte dann aber Boyle 23 Sekunden vor der Pause. Nach Pulkkinens Schuss reagierte der erfahrene Verteidiger am schnellsten und netzte zur 1:0 Führung nach dem ersten Drittel ein.
Iserlohn tritt offensiv kaum in Erscheinung
Schwenningen kam besser aus der Kabine ins zweite Drittel. Uvira (25.) scheiterte aus dem Slot am starken Jenike im Iserlohner Tor. Und auch Platzer (26.) konnte einen Abpraller direkt vor dem Iserlohner Kasten nicht verwerten. Iserlohns Angriffsbemühungen verliefen meistens im Sande, während Schwenningen den allerletzten Zug zum Tor auch immer wieder etwas vermissen ließ. Iserlohns Goalie Jenike kassierte in der 33. Minute die erst Strafe im Drittel. Nur 23 Sekunden später zappelte die Scheibe zum 2:0 in seinem Netz. Tylor Spink konnte auf Zuspiel seines Bruders Tyson über Jenikes Schulter vollenden. Schwenningens Weber hatte in der 36. Minute kaum auf der Strafbank Platz genommen, als Gersich in Überzahl nach 12 Sekunden Powerplay den 2:1 Anschlusstreffer für die Roosters erzielte. Jentzsch‘ Querpass vor dem Tor verwandelte er direkt in die Maschen von Eriksson. Es war praktisch die erste nennenswerte Offensivaktion der Gäste im Mittelabschnitt. Lange hielt Iserlohns Freude über den Treffer nicht an, denn Puempel konnte 122 Sekunden später mit seinem Nachschuss den alten Abstand von zwei Toren wieder herstellen. Mit der verdienten 3:1 Führung ging es dann auch in die zweite Pause.
Larkin beseitigt alle Zweifel am Sieg der Wild Wings
Iserlohns Headcoach Doug Shedden dürfte in der zweiten Pause vermutlich die schwache Offensive angesprochen haben. Mit mehr Engagement kamen die Sauerländer zurück ins letzte Drittel. Gersich (42.) verpasste vor Eriksson den Anschlusstreffer. Schwenningen blieb hinten kompakt und erhöhte allmählich auch wieder in der Offensive den Druck. Mit dem Glück des Tüchtigen beseitigte Larkin in der 44. Minute praktisch alle Iserlohner Hoffnungen in Schwenningen zu punkten. Sein Schuss von der blauen Linie wurde noch abgefälscht und schlug ins rechte Eck zum 4:1 ein. Strafen gegen Broda und Labrie ergaben für die Wild Wings für 27 Sekunden ein doppeltes Überzahlspiel. Jenike & Co überstanden diese Druckphase der Hausherren ohne Gegentreffer. Schwenningen verwaltete den Vorsprung mit einer kompakten Abwehr und setzte gegen die nicht aufsteckenden Roosters auch offensiv immer wieder den einen oder anderen Nadelstich. Während Tylor Spinks Strafe (57.) verhinderte Eriksson gegen Gersich mit einem starken Reflex das zweite Iserlohner Tor. Der Sieg war nach überstandener Strafe endgültig unter Dach und Fach.
Roosters stecken weiter im Tabellenkeller fest
Mit dem Dreier setzen sich die Wild Wings weiter vom Tabellenende ab. Die Roosters stecken weiter tief im Keller fest. Mit nur einem Treffer wird es dauerhaft schwierig zu punkten. Insbesondere das enttäuschende zweite Drittel dürfte noch intensiv von den Roosters aufgearbeitet werden. Sollte die Düsseldorfer EG ihr Abendspiel gegen Bremerhaven gewinnen, dann hätten die Iserlohner sogar wieder die Rote Laterne übernommen.
Am Sonntag treten die Wild Wings in Berlin (14 Uhr) an, Iserlohn empfängt die Kölner Haie (19:30 Uhr) zum Derby.
Danach geht es bis zum 14. November in die Länderspielpause.
Stimmen zum Spiel
Doug Shedden (Headcoach Iserlohn): „Das erste Drittel hat mir gut gefallen. Ich hatte den Eindruck, dass wir heute die richtige Haltung an den Tag legen. Es ist für uns ein wichtiges Spiel zu diesem frühen Zeitpunkt in der Saison mit Blick auf die Tabelle. Im zweiten Drittel hatte ich den Eindruck, dass wir Schlaftabletten zu uns genommen haben und die Wild Wings aufgeputscht waren. Sie hatten ungefähr zwanzig Torschüsse und wir nur zwei. Es waren zwei total unterschiedliche Teams im Mitteldrittel. Es war gut, dass wir das Powerplaytor geschossen haben. Mit sieben Importspieler im Angriff brauchen wir einfach mehr Durchschlagskraft.“
Steve Walker (Headcoach Schwenningen): „Mir hat heute besonders gut gefallen, wie meine Mannschaft aufgetreten ist – auch von der Haltung her. Wir waren heute früh involviert. Das erste Tor am Ende des ersten Drittels war dann sehr wichtig, aber auch Iserlohn ist extrem gefährliche Gegenangriffe gefahren mit ganz viel Tempo. Im zweiten Drittel haben wir dann viele Scheiben zum Tor gebracht, was mir sehr positiv aufgefallen ist. Jenike war dann mit vielen herausragenden Saves zur Stelle, auch das zeigt, wie viel gute Chancen man braucht, um in dieser Liga vier Tore zu erzielen. Die drei Punkte nehmen wir gerne mit, aber das Wichtigste sind heute so ein bisschen die Gewohnheiten, wie wir gespielt und auf welchem Wettbewerbslevel wir agiert haben.“
Colin Ugbekile (Iserlohn): „Wir müssen zusehen, dass wir Teams auch mal müde kriegen und Spiele mehr in der Offensive dominieren. Schwenningen hat es ab dem zweiten Drittel gut gemacht und uns wenig Raum gelassen. Wir müssen nun schnell daraus lernen und es im nächsten Spiel besser machen.“ by MagentaSport
Sebastian Uvira (Schwenningen): „Die Erleichterung ist riesengroß. Die ausverkaufte Halle war sehr motivierend und die drei Punkte sind sehr wichtig fürs Selbstvertrauen. Iserlohn ist in diesem Jahr auch keine schwache Mannschaft. Die Nervosität hat bei uns am Anfang eine Rolle gespielt, wir haben dann einen Gang hochgeschaltet und uns belohnt.“ by MagentaSport
Statistik
Tore: 1:0 (19:37) Boyle (Uvira/Pulkkinen), 2:0 (33:07) Spink, Tylor (Spink, Tyson /Pulkkinen) 5-4PP, 2:1 (35:43) Gersich (Jentzsch/Burke) 5-4PP, 3:1 (37:45) Puempel (Larkin/Platzer), 4:1 (43:57) Larkin (Bassen/Puempel),
Zuschauer: 5050
Strafen: 13 – 15
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