Iserlohn. Die 17. Jahreshauptversammlung des Iserlohner EC, dem Stammverein der Iserlohn Roosters, verlief einmal mehr unspektakulär. Die 108 anwesenden Mitglieder entlasteten den Vorstand, obwohl der Verein im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Minus von fast 16.000 Euro zu verzeichnen hat. Diese Zahl war an diesem Abend aber auch so ziemlich die einzige negative Nachricht, die Klubchef Wolfgang Brück seinen Mitgliedern zu übermitteln hatte.
Nach seinem durchaus selbstkritischen Rückblick auf die zurückliegende Saison der Roosters GmbH, wagte Brück auch einen leicht positiven Ausblick in die neue Spielzeit. Die später vorgestellte Bilanz der GmbH mit einem leichten Plus von knapp 6000 Euro unterstreicht dieses.
Das Minus setze sich vor allem durch die wenigen Freitagspiele und natürlich auch aufgrund der zeitweise schwächelnden Mannschaftsleistung zusammen. Insgesamt sei die Talsohle mit den schweren Jahren 08 und 09 aber durchschritten und man könne mit höheren Sponsorengeldern rechnen. Man habe bei der GmbH die wirtschaftlichen Enden nach der schlimmen Vorsaison (GmbH und e.V. verzeichneten gemeinsam ein Minus von über 280.000 Euro) wieder zusammenbekommen. Gleichzeitig mahnte Brück, dass hinter jedem kleinen wirtschaftlichen Erfolg eine Menge harter Arbeit stecke.
Hilfreich sei auch gewesen, dass der Klub 110 neue Mitglieder im zurückliegenden Jahr habe gewinnen können. Mit Applaus wurde auch von den Mitgliedern noch einmal die Vertragsverlängerung mit Nationalstürmer Michael Wolf gewürdigt. Dieses, so Brück, sei ein Fingerzeig, wie sich die Roosters in der Zukunft aufstellen wollen. Vor allem die deutschen Spieler sollen ein ganz wichtiger Faktor bei den Roosters werden. Spieler wie Hackert, Wolf oder auch Wörle seien deshalb von besonderer Bedeutung für den Klub. In diesem Atemzug bestätigte Brück auch die wenig überraschende Verpflichtung von Stürmer Thomas Holzmann. (sie Extrabericht)
In den kommenden Jahren wollen die Sauerländer häufiger auf den Playoff Plätzen landen, als auf den undankbaren Plätzen dahinter.
Ein wenig nachdenklich stimmte einige Mitglieder sicherlich auch der Bericht von Nachwuchschef Bernd Schnieder. Er habe nun noch ein Jahr Amtszeit und habe in der letzten Saison erstmals das Gefühl gehabt die Saison nicht meistern zu können. Zwar habe man die Saison mit einem Mini-Minus von 1000 Euro abgeschlossen, aber es sei insgesamt schwierig gewesen die Einsparungen nicht zu Lasten der sportlichen Qualität durchzusetzen. Schneider kündigte an mit seinen Nachwuchstrainern möglichst langfristig zusammenarbeiten zu wollen.
Unter dem Punkt „Verschiedenes“ wurde der Klubchef, der zugleich auch im DEL Aufsichtsrat sitzt, zum Thema Kooperationsvertrag, sowie Auf- und Abstieg befragt. Hierbei wollte Brück keine klare Stellung beziehen. Er gab aber zu verstehen, dass sich die Roosters nicht als einziger Klub in eine Verweigerungsposition begeben würden. Es müsse vielmehr eine Einstimmigkeit bestehen. Es gehe nun um notwendige Veränderungen im deutschen Eishockey, wozu auch die Frage des Auf- und Abstiegs gehöre. Alles aber nur an diesem Punkt festzumachen sei nicht der richtige Ansatz, so Brück.
Brücks Dank galt auch den vielen ehrenamtlichen Ordnern, die diese Aufgabe über Jahrzehnte mit Bravour am Seilersee gelöst hätten. In Absprache mit der Stadt Iserlohn kommt ab der neuen Saison ein neues Sicherheitskonzept zum Tragen, das keine ehrenamtlichen Ordner mehr vorsieht. (wir berichteten)
Positives konnte auch Geschäftstellenleiter Bernd Schutzeigel verkünden. Die von der Stadt Iserlohn angedachten Parkplatzgebühren wird es nicht geben. Stattdessen hat man sich darauf verständigt zu den Heimspielen der Roosters auf der Seilerseestraße das Tempolimit von 70 auf 50 Stundenkilometer zu reduzieren.
Damit aber noch nicht genug der guten Nachrichten: Nicht zuletzt auch aufgrund der zuletzt positiven Schlagzeilen habe man bis Dato gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein Plus von 15 % beim Verkauf von Dauerkarten verzeichnen können. Brück sei über jeden neuen Fan froh. Im Moment liege man bei etwa 3500 Zuschauern im Schnitt. „Wie soll es hier erst einmal aussehen, wenn wir „erfolgreich“ spielen“, so der Rechtsanwalt mit einem Augenzwinkern.
Übrigens: Das Faustpfand der Namensrechte an der Halle sei laut Brück im Moment (noch) nicht relevant. Man sei insgesamt auf einem guten Weg auch außerhalb von Südwestfalen ein absoluter Kultklub zu werden.