Rückschlag im Abstiegskampf: VfL Bochum gegen VfB Demirovic ohne Chance

Bochums Georgios Masouras am Boden – © Sportfoto-Sale (MK)

Bochum. (MK) „Wir müssen unsere Hausaufgaben erledigen, dann schaue ich auch gerne auf die Ergebnisse der anderen“, hatte VfL-Cheftrainer Dieter Hecking am Freitag klar erklärt, dass sein Fokus auf dem Heimspiel gegen den VfB Stuttgart liegt.

Gegen den schwäbischen Pokalfinalisten setzte Hecking wieder auf Boadu im Angriff neben Hofmann. Masouras blieb dafür auf der Bank. Beim VfB blieben im Vergleich zum Pokalhalbfinale sechs Spieler draußen.

Die Gäste starteten offensiv ins Spiel, ließen zu Beginn noch etwas die Präzision vermissen. In der 9. Minute nutzte Chabot aus der zentralen Position nach einer Ecke eine Kopfball-Ablage zum 0:1 ins rechte Eck. Nur zwei Minuten später verwertete Demirovic einen Konter zum 0:2. Der VfB-Doppelschlag war damit perfekt. Bochums Bemühen nach dem Rückschlag mehr Offensivakzente zu setzen war erkennbar, aber oftmals durchschaubar und ohne echten Abschluss in Richtung des gegnerischen Tores. Glück für Bochum, dass Rieder (30.) nur den Pfosten traf und der Ball von Horns Rücken knapp am Tor vorbei rutschte. Stuttgart spielte insgesamt viel strukturierter als der ideenlose VfL, der mit dem 0:2 Pausenstand noch gut bedient war. Torschuss-Statistik zur Halbzeit: Bochum 0, Stuttgart 3

Philipp Hofmann und Moritz Broschinski im Stuttgarter Strafraum – © Sportfoto-Sale (MK)

Zur zweiten Halbzeit kamen beim VfL Masovic und Masouras für Passlack und Boadu ins Spiel. Stuttgart erstickte aber direkt alle Bochumer Hoffnungen im Keim. Maßflanke in den Strafraum und Demirovic vollstreckte in der 48. Minute zum 0:3. Oermanns Torschuss neben den Kasten (52.) war mal ein Lebenszeichen des VfL. Ansonsten lief die zweite Halbzeit nach dem ähnlichen Muster der ersten Hälfte. Bochum offensiv kaum erkennbar, Stuttgart strukturiert und immer wieder mit guten Torszenen. Will man etwas beim VfB bemängeln, dann die Effektivität. Schon eine Viertelstunde vor Spielende verließen die ersten Zuschauer das Ruhrstadion. Zu unterlegen präsentierte sich ihr VfL. Das 0:4 durch Demirovic (85.) hatte schon ein Teil der Zuschauer somit gar nicht mehr mitbekommen. Dann war aber auch Schluss eines wenig erheiternden Spiels aus Bochumer Sicht.
Mann des Tages war Stuttgarts Demirovic, dem sein erster Dreierpack in der Bundesliga gelang.

Und um abschließend noch einmal auf die angesprochenen Ergebnisse der Konkurrenten zu kommen: Heidenheim unterlag in der Nachspielzeit gegen Leverkusen und Kiel erkämpfte sich einen Punkt in Mainz. Bochum bleibt mit nun weiterhin zwei Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz Vorletzter. Der Klassenerhalt läuft immer mehr auf einen Dreikampf um den Relegationsplatz hinaus. Den kann der VfL sich wohl nur über die Punkte erkämpfen, da er das deutlich schlechtere Torverhältnis gegenüber Kiel und Heidenheim hat.

Nächste Woche Samstag wird der FC Augsburg zum nächsten Heimspiel erwartet. Ein Sieg ist dann für Bochum fast schon Pflicht.


Tore: 0:1 (8.) Chabot, 0:2 (11.) Demirovic, 0:3 (48.) Demirovic, 0:4 (85.) Demirovic
Zuschauer: 26.000

Stimmen zum Spiel

Sebastian Hoeneß (Cheftrainer VfB): „Heute ist viel in unsere Richtung gelaufen. Wir wollten gut ins Spiel kommen, das ist uns außergewöhnlich gelungen. Wir haben in den ersten elf Minuten zwei Tore gemacht. In Bochum musst du immer aufpassen, nicht in Druckphasen zu kommen. Den ersten Druck konnten wir direkt nehmen. Im weiteren Verlauf wirkte unsere Mannschaft auch sehr griffig und handlungsschnell. So ist eigentlich nie eine Phase entstanden, die wir überstehen mussten. Eine ganz klare Chance von Bochum habe ich nicht gesehen. Ich muss meiner Mannschaft ein ganz großes Lob aussprechen. Es war eine emotionale Woche. Im Nachgang hat der Sieg im DFB-Pokal-Halbfinale schon sehr geholfen. Da wurden einige Dinge gelöst. Es war ein wunderbarer Sieg für uns, sehr wertvoll für uns als Gruppe nach schwierigen Wochen. Speziell weil es in Bochum normalerweise sehr, sehr schwierig ist, macht es den Sieg umso wertvoller.“

Dieter Hecking (Cheftrainer VfL): „Von der ersten Minute an haben wir heute nicht stattgefunden. Es war eine kollektiv Nicht-Leistung. Da ziehe ich mich mit dem gesamten Spielverlauf absolut mit rein. Wir wollten höher pressen, wir wollten mutig sein – wurden aber bitter bestraft. Wir sind nie in die Zweikämpfe gekommen. Nach 20 Minuten haben wir überlegt, umzustellen, haben aber dann bis zur Halbzeit gewartet. Durch die Umstellungen wollten wir einen besseren Zugriff finden. Nach dem 0:3 wussten wir aber, in welche Richtung es geht. Wir hatten etwas mehr Kontrolle, Torgefahr war aber gleich Null. Bei jeder Chance von Stuttgart hat es bei uns defensiv gebrannt. Wir haben Geschenke ohne Ende verteilt, speziell bei den Gegentoren. So ein Spiel hat man im Abstiegskampf mal. Dafür bin ich lange genug dabei. Wir haben heute mal richtig einen drauf bekommen. Drei Punkte aus dem Viererblock hätten wir vorher unterschrieben. Wir wollten nach diesem Viererblock eine realistische Chance auf den Klassenerhalt haben und die haben wir. Wir machen keine Analyse, sondern arbeiten in den nächsten Tagen an den Basics, die uns stark machen. Die waren heute kollektiv nicht da. Da brauchen wir uns auch nicht beschweren, dass wir mit 0:4verlieren.“

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Profivertrag für Kacper Koscierski

Uwe Tigges, Kasper Koscierski und Ilja Kaenzig – © VfL Bochum

der VfL Bochum 1848 hat ein weiteres Top-Talent mit einem langfristigen Vertrag ausgestattet: Kacper Koscierski, derzeit in der U19 aktiv, rückt ab kommender Saison in den Lizenzspielerkader auf. Der 17-jährige Verteidiger spielt seit 2017 für den VfL.

Der gebürtige Aachener erlernte die ersten fußballerischen Schritte beim SV Höntrop, ehe er in die U10 des VfL wechselte. Seitdem hat er sich kontinuierlich weiterentwickelt, nicht nur bei den Blau-Weißen, sondern auch im DFB-Dress. Seit der U16 gehört Koscierski den deutschen Auswahlmannschaften an, konnte zuletzt drei Einsätze in der U18 verzeichnen.

VfL-Geschäftsführer Ilja Kaenzig freut sich über einen weiteren Profi-Neuzugang aus den eigenen Reihen: „Der Weg von Kacper Koscierski könnte beispielhafter kaum sein. Talentiert, ehrgeizig, fokussiert – die Voraussetzungen stimmen, um weiterhin erfolgreich dem bereits eingeschlagenen Weg zu folgen. Wir werden ihn dabei bestmöglich unterstützen.“

„Die Vertragsunterschrift hat sich Kacper aus meiner Sicht absolut verdient und freut mich besonders für alle Seiten“, sagt David Siebers. „Er passt mit seinen Werten perfekt zum VfL. Kacper ist sehr fleißig, hat in vielen Zusatzeinheiten individuell an sich gearbeitet. Zudem ist er demütig, klar im Kopf und ehrgeizig. Sportlich bringt er besondere Fähigkeiten mit, die ihm auf seinem weiteren Weg helfen werden“, so der U19-Trainer des VfL weiter über seinen Spieler.

Kacper Koscierski ist froh über seine Entwicklung: „Ich freue mich sehr, dass ich den Weg beim VfL weitergehen kann. Als junger Spieler habe ich mir vorgestellt, wie es wäre, im Vonovia Ruhrstadion auflaufen zu dürfen, um vor den eigenen Fans für den VfL zu spielen. Diesem Schritt bin ich nun ein Stück näher gekommen. Das habe ich vor allem meinen Trainern und Betreuern im Talentwerk zu verdanken, was ich sehr zu schätzen weiß. Durch das Trainingslager und die Trainings bei den Profis weiß ich, welch hohes Niveau dort gefordert ist. Ich werde alles daransetzen, um auf dieses Level zu kommen.“

Spielerdaten KACPER KOSCIERSKI:

Geburtsdatum und -ort: 23.06.2007 in Aachen
Größe: 180 cm
Gewicht: 70 kg
Nationalität: Deutschland/Polen
Beim VfL seit: 01.01.2017
Länderspiele/Tore: 3/0 (U18), 3/0 (U17), 1/0 (U16)
Bisheriger Verein: SV Höntrop (2012 – 12/2016)



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