Starke Abwehrleistung bringt Lemgo verdienten Auswärtssieg in Wetzlar

Samuel Zehnder – © Sportfoto-Sale (MK)

Lemgo. (PM TBV) Am 31. Spieltag der DAIKIN HBL war der TBV Lemgo Lippe bei der HSG Wetzlar zu Gast.

Nach dem überzeugenden Auftritt gegen Bietigheim wollten die Lipper auch in Hessen etwas Zählbares mit auf die Heimreise nehmen. In der stimmungsvollen Buderus Arena entwickelte sich eine umkämpfte Partie, in der der TBV besonders mit einer stabilen Abwehr und überzeugte – und sich am Ende mit einem verdienten 20:26 (9:14) Auswärtssieg belohnte.

Personell gab es am heutigen Abend keine Ausfälle. Florian Kehrmann setzte zu Beginn erneut auf Urh Kastelic im Tor, während Bobby Schagen und Samuel Zehnder wieder auf den Außenpositionen starteten.

Der TBV Lemgo Lippe erwischte in der Buderus Arena einen optimalen Start in die Partie gegen die HSG Wetzlar. Nachdem beide Mannschaften zunächst ihre ersten Angriffsversuche nicht verwerten konnten, brachte Samuel Zehnder sein Team in der 2. Minute per Siebenmeter auf die Anzeigetafel (0:1). Nur zwei Minuten später legte Niels Versteijnen nach und erhöhte auf 2:0 für die Gäste – ein frühes Signal, dass die Lemgoer hellwach ins Spiel gestartet waren. Lemgo agierte mit viel Tempo und einer gut organisierten Abwehr, während Wetzlar Mühe hatte zum Abschluss zu kommen. Bis zur 13. Minute hatte der TBV seine Führung auf vier Tore ausgebaut (4:8) – die Lipper kamen konsequent zu klaren Torchancen und zeigten sich besonders im Rückraum und von der Siebenmeter-Linie effizient. Die erste Hälfte war geprägt von vielen Strafwürfen, in der Defensive stand die Mannschaft von Florian Kehrmann kompakt, während Urh Kastelic mit wichtigen Paraden glänzte und den Rückhalt für die Führung bot. Auch in der Schlussphase der ersten Halbzeit ließ Lemgo nicht nach. Die Gäste blieben konzentriert, ließen die HSG nicht näher als auf vier Tore herankommen und bauten den Vorsprung trotz Chancenwucher bis zur 27. Minute sogar auf sechs Treffer aus (8:14). Zur Halbzeitpause führten die Lipper verdient mit 9:14.

Es war ein zerfahrener Auftakt, in dem der TBV zunächst Schwierigkeiten hatte, an die Dominanz der ersten Halbzeit anzuknüpfen. Die Gastgeber nutzten die kurze Schwächephase der Lemgoer und verkürzten durch druckvolle Angriffe auf drei Tore (35., 12:15). Die HSG Wetzlar witterte plötzlich Morgenluft und setzte die Lipper mit einem 5:1-Lauf unter Druck (37., 13:15). Doch trotz des zwischenzeitlichen Einbruchs behielt der TBV einen kühlen Kopf. Mit Ruhe im Angriff und einer neu sortierten Defensive fingen sie sich rechtzeitig und hielten Wetzlar in dieser Phase auf Abstand. Auch Urh Kastelic fand wieder besser ins Spiel und konnte mit wichtigen Paraden das Momentum zurück auf die Seite der Gäste bringen. Die Schlussviertelstunde war geprägt von hitziger Stimmung auf den Rängen und einem TBV, der nicht mehr gewillt war, diesen Sieg noch aus der Hand zu geben. Die Defensive zeigte sich in den entscheidenden Momenten als Trumpf: Wetzlar kam kaum noch zu klaren Abschlüssen, verlor den Faden im Angriffsspiel – und verzweifelte mehrmals am erneut starken Kastelic zwischen den Pfosten. So stellten die Lemgoer ihren Vorsprung wieder auf komfortable fünf Tore (50., 16:21) und kontrollierten die Partie bis zur letzten Sekunde. Am Ende stand ein überzeugender 26:20-Auswärtserfolg auf der Anzeigetafel, der dank einer starken kämpferischen Leistung und einem geschlossenen Teamauftritt auch in der Höhe verdient war. Mit jeweils sechs Toren waren Niels Versteijnen und Samuel Zehnder die besten Torschützen auf Lemgoer Seite.

Bereits am kommenden Sonntag (01.06.) kommt der SC Magdeburg ins Lipperland. Um 15 Uhr startet das Spiel gegen den amtierenden Meister. Die Partie ist bereits ausverkauft. Beim letzten Heimspiel am 08.06. gegen FRISCH AUF! Göppingen sind bislang über 4.000 Tickets verkauft. Dort gibt es aufgrund von Rückläuferkarten noch zusammenhängende Sitzplätze in den Blöcken B und J.

Die Stimme zum Spiel von Florian Kehrmann: „Heute haben wir erneut eine tolle Mannschaftsleistung gesehen. Überragend war vor allem die Abwehr. Seit langem haben wir mal wieder nur 20 Gegentore bekommen. Das war heute wirklich sehr gut und ein paar Fehlwürfe konnten wir uns so auch leisten. Wir hätten zwar bestimmt noch höher gewinnen können, sind aber insgesamt sehr froh, hier gepunktet zu haben. Wir wussten, dass hier in Wetzlar hoher Druck herrscht nach den letzten Niederlagen und sie sich deshalb lange auf uns vorbereitet haben. Dem Druck konnten wir zum Glück standhalten und freuen uns jetzt auf unser Spiel am Sonntag zuhause.“

TBV Lemgo Lippe: Möstl, Kastelic (10 Paraden); Hutecek (5), Theilinger, Zehnder (6), Brosch (1), Simak, Schagen (3), Carstensen L., Suton (3), Versteijnen (6), Wagner (2), Faust, Herseklioglu, Petrovsky
HSG Wetzlar: Klimpke, Suljakovic (13 Paraden); Ejlersen, Mappes (2), Norberg, Klimpke (1), Vranjes (1), Becher, Ahouansou (7), Schoch, Weimer, Müller, Löwen, Zacharias, Novak (5), Cavor (5)

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TBV will seinen Fans gegen Magdeburg ein weiteres Spektakel liefern

Zum vorletzten Heimspiel der Saison empfängt der TBV Lemgo Lippe am kommenden Sonntag (1.6.) den SC Magdeburg in der Phoenix Contact-Arena. Am 32. Spieltag darf sich der lippische Handball-Bundesligist gegen den amtierenden Meister erneut auf eine ausverkaufte Kulisse freuen. Anwurf des Spiels, das live im Free-TV bei WELT TV übertragen wird, ist um 15 Uhr.

In der vergangenen Saison gelang dem SC Magdeburg das Triple aus Meisterschaft, Pokal und Club-WM. Zudem spielte die Mannschaft von Bennet Wiegert bis zum Ende um die Titelverteidigung in der Champions League mit. Schon vor der Spielzeit stand fest, dass dies schwer zu toppen wird. Doch erneut spielen die Magdeburger wenige Spieltage vor dem Ende um zwei Titel mit, dürfen weiterhin von der Meisterschaft und dem Gewinn der Champions League träumen. In der Bundesliga findet sich die Mannschaft um die Ausnahmekönner Magnusson, Claar und Kristjansson aktuell auf dem zweiten Tabellenplatz wieder – eine für den SCM eher ungewohnte Verfolgerrolle. Mit 51:11-Punkten trennen die Rot-Grünen lediglich ein Zähler von den Füchsen Berlin, die sich am Donnerstag gegen Verfolger Melsungen durchsetzen konnten. Zum dritten Mal in Folge steht der SC Magdeburg zudem im Halbfinale der EHF Champions League. Nach dem beeindruckenden Auswärtssieg beim Titelfavoriten Veszprém wartet am 14. Juni in Köln nun das Halbfinale gegen Rekordsieger FC Barcelona.

Dabei musste der SCM im Saisonverlauf immer wieder Rückschläge durch Verletzungen verkraften: So kehrten unter anderem Felix Claar und Tim Hornke mit schweren Blessuren von Olympia zurück, und auch Neuzugang Manuel Zehnder, als Ersatz für Claar verpflichtet, zog sich im Januar einen Kreuzbandriss zu. Doch pünktlich zur entscheidenden Saisonphase kann Bennet Wiegert wieder auf den Großteil seiner Spieler bauen – was sich zuletzt beim überzeugenden 37:23-Erfolg gegen den 1. VfL Potsdam und beim nie gefährdeten 34:23-Auswärtssieg in Erlangen eindrucksvoll zeigte. Damit sind die Magdeburger seit nunmehr elf Ligaspielen ungeschlagen. Die letzte Niederlage datiert ausgerechnet vom Duell mit dem härtesten Titelkonkurrenten aus Berlin, der beim 33:30-Auswärtssieg in der Getec-Arena die Oberhand behielt.

Die Vorfreude auf ein weiteres „Highlight-Spiel“, ist bei TBV-Trainer Florian Kehrmann riesig: „Wir wollen an die starken Heimleistungen der letzten Monate anknüpfen und unseren Fans noch einmal ein Spektakel bieten. Es geht nicht darum auf die Ziele von Magdeburg oder den Füchsen zu schauen, sondern auf uns – und unser Ziel ist es weiter zu punkten. Wir werden 60 Minuten kämpfen und werden dann sehen, ob es für die große Überraschung reicht. Wie gegen Berlin und Flensburg gilt wieder, dass die Halle beben muss. Schon vor dem Spiel muss jeder Lemgoer, der in die Halle kommt, noch mal die letzten Prozente rausholen und uns dabei zu helfen, erneut einen Großen zu schlagen“, stimmt Kehrmann die Lemgoer Fans vor dem Duell mit dem SCM ein. „Die Magdeburger verfügen über eine enorme individuelle Klasse und große spielerische Stärke. Taktisch gesehen erwarte ich viele Eins-gegen-Eins-Duelle, hohes Tempo und viel Aggressivität. Uns muss es gelingen, einen kühlen Kopf zu bewahren, unsere Chancen gut zu nutzen und vor allem eine sehr flexible und kompakte Abwehr zu stellen. Wir müssen uns gegenseitig helfen und ihnen immer wieder den Anlauf wegnehmen. Mittlerweile kann der SCM wieder auf einen vollen Kader zurückgreifen, was ja längst nicht die ganze Saison der Fall war. Wir werden einen absoluten Sahnetag brauchen – was nicht heißen soll, dass wir nicht an unsere Chance glauben“, erwartet der Lemgoer Trainer einen großen Fight seiner Mannschaft.

Das Hinrunden-Duell entschied der SC Magdeburg in einem umkämpften Duell mit 30:27 für sich, ist gegen den TBV Lemgo Lippe seit mittlerweile sieben Ligaspielen ohne Punktverlust. Der letzte Lemgoer Erfolg stammt aus dem Mai 2021, als der TBV den großen Favoriten mit 32:27 auf die Heimreise schickte.

Geleitet wird die Begegnung am Sonntag vom Schiedsrichtergespann Martin Thöne und Marijo Zupanovic. Das Spiel ist bereits seit Tagen restlos ausverkauft. Die Tageskasse öffnet mit Hallenöffnung um 13:30 Uhr für Abholerkarten. Dyn überträgt das Spiel ab 14:45 Uhr live. Zudem wird die Begegnung live im Free-TV bei WELT TV zu sehen sein.



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