Mittwoch , 11 September 2024

60 Jahre „Der Märker“

Märkischer Kreis. (PMK) 132 Seiten geballte Information in Text und Bild über die Historie und interessante Geschichten. „Der Märker“, die Landeskundliche Zeitschrift für den Bereich der ehemaligen Grafschaft Mark und den Märkischen Kreis, feiert mit ihrer aktuellen, lesenswerten Jubiläumsausgabe 60. Geburtstag. Den Anfang macht Levold von Northof. Die »Odyssee« seines Testaments aus dem Jahr 1341, das Ende der 1920er Jahre wieder entdeckt wurde und im aktuellen Heft erstmals abgebildet wird, schildert Kreisarchivarin Dr. Christiane Todrowski. Ihr Kollege vom Stadtarchiv Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte, Dr. Stefan Pätzold, betrachtet Levolds persönliche und verwandtschaftliche Beziehungen zu den Grafen von der Mark. Der Rechtsanwalt und Lokalhistoriker Dr. Fridtjof Kopp unterzieht den »Untergang des Hauses Iselbeck« einer rechtsgeschichtlichen Untersuchung. Die Bedeutung des Ortsnamen Altena ist seit Jahrzehnten ein Gegenstand zahlreicher Forschungen und Hypothesen sowie intensiver, bisweilen leidenschaftlich geführter Diskussionen. Den aktuellsten Beitrag zur Ortsnamensforschung leistet Prof. Dr. Jürgen Udolph mit seinen »neuen Gedanken zu einem alten Ortsnamensproblem«.

Eine bemerkenswerte Persönlichkeit aus der ehemaligen Grafschaft Mark ist der zunächst in Lippstadt tätige, später in Hamm amtierende Bürgermeister Johann Anton Möller, den die dor-tige Historikerin Dr. Maria Perrefort portraitiert. Das 1909 eingeweihte Kaiser-Wilhelm-Denkmal auf der Hohensyburg, seine Entstehung und die Rolle, die das Rheinisch-Westfälische Koh-lensyndikats sowie der Hörder Bergwerks- und Hüttenverein bei der Finanzierung spielten, un-tersucht der Dortmunder Historiker Dr. Axel Heimsoth. Den Sprung in die jüngere Zeitge-schichte vollbringt Dietmar Scholz, Lokalhistoriker aus Castrop-Rauxel, der den beschwerlichen Weg seiner Heimatgemeinde von der einstigen »Industriestadt im Grünen« zur ausge-zeichneten »Europastadt« Revue passieren lässt.

„Den diesjährigen »Märker«-Autoren sowie vor allem all den anderen, renommierten Wissen-schaftlern aus den vergangene sechs Jahrzehnten, danke ich recht herzlich für ihren persönlichen Beitrag, ein landeskundliche Interesse, das Bewusstsein und ein Identitätsgefühl für unsere Region erweckt und intensiviert zu haben. Mein Dank gilt ebenso den Herausgebern der Zeitschrift, insbesondere jedoch den Leserinnen und Lesern, die dem »Märker« die Treue gehalten haben. Dem »Märker« wünsche ich weiterhin viele erfolgreiche Jahre, die verdiente Beachtung und immer neue, interessante Erkenntnisse“, so Landrat Thomas Gemke in seinem Vorwort.

Als vor 60 Jahren der erste »Märker« erschien, ahnte der damalige Herausgeber, »Burgarchivar« Ferdinand Schmidt, nicht, dass seinem »Heimatblatt für die ehemalige Grafschaft Mark« eine so lang Zukunft beschieden sein würde. Mit Übernahme der Herausgeberschaft durch den 1975 gebildeten Märkischen Kreis ergänzte das Heimatblatt zwei Jahre später seinen Untertitel um diese Bezeichnung, zumal sich sein Arbeitsfeld fortan auf das Gesamtgebiet der früheren Grafschaft Mark einschließlich der ehemals kurkölnischen und limburgischen Teile erstreckte. 1978 läutete der damals berufene und bis 2004 tätige Kreisarchivar Dr. Rolf Dieter Kohl mit der Umbenennung in eine »Landeskundliche Zeitschrift« eine neue Ära ein. Seither werden ausschließlich fundierte und qualitativ hochwertige Beiträge, Quelleneditionen sowie Rezensionen veröffentlicht.

Erhältlich ist die Jubiläumsausgabe „Der Märker“ zum Preis von zehn Euro im heimischen Buchhandel oder beim Kreisarchiv des Märkischen Kreises, Telefon 02352/966-7055.

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