Der „Schwarze Tod“ auf Burg Altena

Altena. (PMK) „Der Schwarze Tod und sein Gefolge in Rheinland-Westfalen (1349/50-1600)“, so lautet ein Vortrag des Augsburger Historikers Dr. Kay Peter Jankrift, zu dem die „Freunde der Burg Altena“ am Mittwoch, 26. Oktober 2011, 19.00 Uhr, in den Festsaal der Burg Altena einladen.

Yersinia pestis lautet der Name des Pestbakteriums, das auch im 21. Jahrhundert jedes Jahr Hunderte von Menschen in Asien, Afrika, Russland und den USA tötet. Wie die Pestwelle auf Madagaskar vom Frühjahr dieses Jahres zeigt, hat die Geißel des Mittelalters bis auf den heutigen Tag nichts von ihrem Schrecken verloren. In aktuellen Untersuchungen von Pestopfern aus dem 14. Jahrhundert stellten deutsche und kanadische Wissenschaftler fest, dass sich der Erreger seither kaum verändert hat.

Haben die Infizierten heute bei einer rechtzeitigen Behandlung mit Antibiotika gute Heiligungschancen, bedeuteten die schwarzblauen Pestbeulen früher den nahen und qualvollen Tod. Gegen das große Sterben, das vom Mittelalter bis ins 17. Jahrhundert in unregelmäßigen Abständen das Abendland heimsuchte, war kein Kraut gewachsen. In ihrer Not und Verzweiflung vertrauten die Menschen obskuren Wundermitteln, erflehten den Beistand der populären Pestheiligen Rochus oder St. Sebastian und begaben sich auf die fatale Suche nach den vermeintlichen „Brunnenvergiftern“.

1347 war der schwarze Tod erstmals in Europa aufgetreten und hatte in einer ersten Welle bis 1351 die Gesamtbevölkerung um etwa ein Drittel dezimiert. Auch im Rheinland und in Westfalen hinterließ die Seuche in den Städten riesige Leichenberge und beeinflusste maßgeblich die soziale, wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung der Region. Die Auswirkungen der zahlreichen Seuchenzüge und die Reaktion der Zeitgenossen auf das wiederkehrende Grauen untersucht der Augsburger Historiker Dr. Kay Peter Jankrift in seinem Vortrag. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen im Internet unter www.freunde-der-burg-altena.de

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