Mittwoch , 11 September 2024

Krankenhäuser nehmen Hygiene ernst

Märkischer Kreis. (PM MK) Beim Aufnahmescreening von 1.300 Patienten wurden bei 18 MRSA (Methicillinresistenter Staphylococcus aureus) nachgewiesen. Die Zahl der Getesteten entspricht mehr als 90 Prozent aller in den Krankenhäusern stationär eingelieferten Patienten. Demzufolge betrug die mit diesen multiresistenten Erregern besiedelten Männer, Frauen und Kinder im Märkischen Kreis 1,4 Prozent. Die MRSA-Raten in den einzelnen Krankenhäusern schwankten zwischen 0,8 und zwei Prozent. Das teilt der Fachdienst Gesundheitsschutz und Umweltmedizin des Märkischen Kreises mit.

Die Unterschiede lassen sich unter anderem dadurch begründen, dass es sich bei den teil-nehmenden Einrichtungen um Akutkliniken mit unterschiedlichem Patientenklientel und Spezialisierungen handelt. Auffällig war, dass die Gruppe der über 50-jährigen Patienten besonders häufig mit Erregern besiedelt war. Die Ergebnisse sind vergleichbar mit den Erkenntnissen aus anderen Regionen Deutschlands, in denen ein solches Screening bereits durchgeführt wurde.

Im November waren flächendeckend in den Kliniken im Märkischen Kreis alle stationär Aufgenommenen auf MRSA getestet worden. Bei jedem Patienten wurde ein Nasenabstrich entnommen. Die anschließende Diagnostik erfolgte für die Kliniken in Balve, Iserlohn, Hemer und Menden im Hygieneinstitut Iserlohn. Für die Kliniken in Altena, Lüdenscheid, Plettenberg und Werdohl wurden die Untersuchungen im Medizinischen Labor Wahl in Lüdenscheid durchgeführt. Zur Erfassung der Risikofaktoren wurde vom MRE-Netzwerk ein eigener Fragebogen erstellt, der gleichzeitig als Untersuchungsauftrag für die Labore diente.

Von Seiten des Fachdienstes Gesundheitsschutz und Umweltmedizin werden zurzeit Gespräche mit den Krankenhäusern geführt, in denen die Ergebnisse des Screenings diskutiert und Empfehlungen erstellt werden. Im Anschluss erhalten alle Krankenhäuser eine schriftliche Auswertung des hauseigenen Resultats. Ein derartiges MRSA-Screening wurde erstmals im Märkischen Kreis durchgeführt. Es hat aus Sicht des Kreises gezeigt, dass die tatsächliche Zahl an MRSA-Patienten bei der Aufnahme überschätzt wurde und dass Hygiene für die Klini-ken ein wichtiger Qualitätsindikator ist. Das Krankenhauspersonal konnte zudem durch diese gemeinsame Aktion für das Thema MRSA sensibilisiert werden.

Die Durchführung des Screenings war eine Gemeinschaftsaktion der regionalen Krankenhäuser, des Hygieneinstitutes Iserlohn und des Medizinischen Labors Wahl sowie des Fachdienstes Gesundheitsschutz und Umweltmedizin, die sich auch die Kosten teilten. Mit der Vereinigten IKK konnte eine Krankenkasse als weiterer finanzieller Partner dazu gewonnen werden.

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