Neubau einer Eissporthalle? Iserlohns Politik möchte das Thema ergebnisoffen diskutieren

Eissporthalle Iserlohn- © Sportfoto-Sale (MK)

Iserlohn. (RST) Sonne, Wolken und ein zumeist still ruhender Seilersee. Der bisherige Transfersommer verlief für die Iserlohn Roosters fast so ruhig, wie die Wellen auf dem heimischen Seilersee.

Kein Wunder: Das sportliche Aushängeschild der Region Märkisches Sauerland befindet sich momentan in ruhigem Fahrwasser. Der Kader ist bis auf wenige Positionen schon zusammengestellt und die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren für den in knapp zwei Wochen beginnenden Trainingsauftakt in der Eissporthalle am Seilersee. Neben der detaillierten Planung der Saisonvorbereitung mit Turnierteilnahmen in Latsch / Vinschgau und Krefeld, gilt es nun Fahrzeuge für die Spieler bereitzuhalten, die Wohnungen bezugsfertig zu haben und die Ankunft der Spieler zu organisieren. Eigentlich also alles wie in jedem Jahr in der Waldstadt. Und dennoch macht seit Ende der letzten Woche eine Meldung die Runde, die sicherlich noch für reichlich Gesprächsstoff in der Region sorgen wird.

Nach Informationen des Lokalradios MK will die Iserlohner Politik das Thema Neubau einer Eissporthalle ins Gespräch bringen. Wie der Sender berichtet, wollen die CDU, die Partei „Die Iserlohner“ um Bürgermeister Michael Joithe und auch die Grünen eine ergebnisoffene Diskussion noch vor den Kommunalwahlen im kommenden Jahr führen.

Die städtische Bädergesellschaft als Betreiber der Halle soll demnach in den kommenden Wochen Vorsondierungen vorantreiben.

Iserlohns Kultspielstätte am Seilersee ist eine der ältesten und klassischen Eissporthallen in der Deutschen Eishockey Liga. Der Großteil der Klubs spielt in hochmodernen Multifunktions-Arenen.

Schon lange fordern die Verantwortlichen der Roosters und ihrer Nachwuchsabteilung eine zweite Eisbahn. Unter größten Anstrengungen haben die Young Rosters in diesem Jahr die höchste Bewertung 5+ in der „Sternewertung“ des DEB erhalten.

Das lange Zeit angeknackste Verhältnis zwischen Roosters GmbH und der Iserlohner Kommunalpolitik hat sich in den vergangenen Jahren wieder etwas verbessert. Mit dem Einstieg der Bädergesellschaft als Hallenbetreiber ist man wieder im regelmäßigen Austausch und hat zuletzt auch das Thema Eissporthalle in der Öffentlichkeit klein gehalten.

Seit 1971 besteht die Halle am Seilersee und hat auch schon mehrere Erweiterungen erfahren. Aktuell bietet sie 4967 Zuschauern Platz. Allerdings ist es trotz aller technischen Runderneuerungen ein offenes Geheimnis, dass die Lebensuhr der Halle, so wie sie ist, heruntertickt. Das auch in der DEL immer größer werdende Thema Nachhaltigkeit ist mit einem drohenden Sanierungsfall Eissporthalle auf längere Sicht kaum zu erfüllen.

Man darf gespannt sein, wie die ergebnisoffene Diskussion am Ende ausfallen wird. Sind sich alle Beteiligten einig, dass man trotz einer extrem klammen Stadtkasse den Eishockeystandort und damit das letzte verbliebene überregionale Aushängeschild der Stadt erhalten und ihm eine dauerhafte Heimat geben möchte? Wie sehr können sich die Roosters, eventuell mit einem Investor, an den Kosten beteiligen?
Wie sähe eine Lösung aus? Eine große Umbaumaßnahme, wie man sie mit mehreren Bauphasen in Augsburg oder Landshut durchgeführt hat oder doch ein kompletter Neubau. Und wenn ja, wo könnte dieser entstehen? Laut Radio MK könnte der Sportplatz des Nachbarn VFK Iserlohn, direkt neben der Halle, ein möglicher Standort sein.

Es gilt also vieles zu diesem Thema noch zu erörtern. Vom Beschluss, über die Planung bis zur Durchführung und Fertigstellung ist es, wie man an vielen ähnlichen Beispielen sehen kann, ein jahrelanger Weg.

Ein jahrelanger Streit um einen passenden Standort und Kosten, wie man es bei den Hagener Basketballern und den Bergischen Handballern erlebt hat, bleibt dem Iserlohner Eissport hoffentlich erspart.

Ist Shane Gersich eines der letzten Kader-Mosaiksteinchen?

Die Kaderplanungen der Sauerländer für die Saison 24/25 befinden sich momentan auf der Zielgeraden. Finn Becker, zuletzt dritter Goalie im DEL-Team, wird auch in der neuen Saison Spielpraxis beim Oberligisten Herner EV sammeln. Der 21- jährige Deutsch-Russe Konstantin Melnikow stürmt in der kommenden Saison per Leihe in der Oberliga Süd für Bayreuth. Der 18- jährige Maxi Brunner ist vorerst für das DNL-Team der Young Roosters eingeplant, könnte aber auch noch in den Genuss einer Förderlizenz kommen.

Gesucht werden nun noch als letzte Mosaiksteinchen ein U23 Spieler und ein Center für die neunte Importstelle. Einer der möglichen Kandidaten könnte dafür der 28- jährige US-Amerikaner Shane Gersich sein. Sein NHL-Traum ging vor knapp sechs Jahren mit fünf Partien für die Washington Capitals in Erfüllung. Danach war er in der AHL fünf Spielzeiten für die Hershey Bears aktiv, zwei davon als Assistenzkapitän. Gersich ist 1,82 Meter groß und bringt 84 Kilogramm auf die Waage. In insgesamt 292 AHL-Partien verbuchte er 49 Tore und 68 Assist. Zuletzt spielte er in der schwedischen Hockey Allsvenskan (zweite Liga) für Västerås IK (48 Spiele, 19 Tore, 13 Beihilfen).
Gersich stammt aus einer echten Hockeyfamily. Sein Papa und sein Bruder spielten ebenfalls Eishockey. Sein Onkel ist eine echte NHL-Legende: Neal Broten, der 1234 NHL-Spiele bestritt.

Offiziell bestätigt ist aber noch nichts.

Große Vorfreude herrscht beim Iserlohner Anhang schon im Hinblick auf das erste öffentliche Training. Es findet voraussichtlich am 10. August statt.




About Iserlohner-Nachrichten

Check Also

Kinderbetreuung bleibt für alle ein herausforderndes Thema: Ausbau der KiTas schreitet voran, rückläufige Geburtenzahlen, Kindertagespflege macht auf sich aufmerksam

Iserlohn / Hemer. (RST) Der Ausbau der Kinderbetreuung schreitet in Nordrhein Westfalen weiter voran. Das …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert