Iserlohn. Der Iserlohner Schlieperblock, auch „Land der flachen Dächer“ im Volksmund genannt, kommt nicht aus den Schlagzeilen heraus.
1933 galt der Schlieperblock als Kommunistenviertel, später bei rechtschaffenen Iserlohnern als Schandfleck. Auch wenn man es kaum zu glauben vermag, aber die Siedlung gehört zu den ganz seltenen Baugruppen in Westfalen, die sich an der Moderne der Zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts orientieren.
Die IGW (Iserlohns größtes Wohnungsunternehmen) will die zum Großteil leerstehende Siedlung abreißen lassen. Die obere Denkmalbehörde in Münster will das verhindern, weil sie den Block als historisch und architektonisch erhaltenswert einschätzt. Sie hat die Stadt Iserlohn nun angewiesen den Schlieperblock am Grüner Weg unter Denkmalschutz zu stellen. Bis Ende August hat die Kommune jetzt Zeit diese Weisung umzusetzen.
Gleichzeitig wird aber der von der IGW als Eigentümerin des Schlieperblocks gestellte Abrissantrag von der zuständigen Rathaus-Abteilung weiterbearbeitet und aller Wahrscheinlichkeit nach in Kürze auch positiv beschieden.
Kommt es soweit, dann dürfte die Münsteraner Behörde wohl von ihrem Recht Gebrauch machen, einen Ministerentscheid über die Zukunft der Gebäude herbeizuführen.
Ein Kaufinteressent für den Block hat sich trotz des öffentlichen Interesses noch nicht gefunden. Der Streit über die alte Siedlung geht nun in die entscheidende Phase.
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