Märkischer Kreis. (PMK) Landrat Thomas Gemke, Vorsitzender des Regionale-Ausschusses, und Bernd J. Schmitt, Leiter des Regionalforstamtes Märkisches Sauerland, rufen zur Teilnahme an der Online-Umfrage „Junger Wald Südwestfalen“ auf (www.waldnasen.de). „Unsere Wälder teilen mit unseren Gewässern ein vergleichbares Schicksal“, so Thomas Gemke. „Reichlich und beinahe überall vorhanden, wird der Wald wie die Gewässer meist nur noch unbewusst und nebenbei wahrgenommen. Dabei spielen unsere Wälder eine wichtige Rolle in Wirtschafts-, Energie-, Klima- und Naturschutz-Angelegenheiten. Es ist allerdings nicht einfach, diese zahlreichen Aspekte unter einen Hut zu bringen.“
Bernd Schmitt ergänzt: „Was die Zustimmung des Waldbauern findet, muss bei Naturschützern oder Erholungssuchenden nicht unbedingt auf Gegenliebe stoßen.“ Daher sucht Südwestfalen nunmehr nach einer Waldstrategie, um die Wälder zukunftsfähig zu machen. „Die Bürgerinnen und Bürger können uns dabei helfen, in dem sie uns über die Online-Umfrage ihre Ansichten und Wünsche zum Wald mitteilen“, so Gemke und Schmitt. Ganz nebenbei hält der Internetauftritt www.waldnasen.de auch Informatives und Erheiterndes zu Thema „Wald“ bereit.
„Mir fehlt eigentlich nur noch eine Rehabilitationsseite für den sauerländischen Brotbaum – die Fichte“, so Bernd Schmitt schmunzelnd. „Auch wir Märker haben der Fichte viel zu verdanken – und da wo sie standortgerecht gepflanzt werden kann, wird sie weiterhin ein unverzichtbarer Bestandteil des Waldes bleiben“, so Bernd Schmitt. Durch den Klimawandel hat sich in den vergangenen 20 Jahren eine weitere Aufgabenstellung für die Forstwirtschaft im Sauerland ergeben. Die zu erwartende Klimaerwärmung wird den Anbau der Fichte auf den trockener werdenden Südhängen und „Kuppenlagen“ ausschließen, so dass auf diesen Standorten ein Wechsel zu den trockenresistenten Baumarten Traubeneiche, Roteiche, Douglasie und Lärche erforderlich ist.
Dieser Aufgabe stellt sich das Regionalforstamt Märkisches Sauerland des Landesbetriebes Wald und Holz NRW im Rahmen der „Wiederbewaldung nach Kyrill“ durch Beratung und Förderung der Waldbesitzer in besonderem Maße. Seit „Kyrill“ im Jahre 2007 wurden durch das Regionalforstamt Märkisches 1,9 Millionen Euro Fördermittel an Waldbesitzer im Märkischen Kreis für die standortgerechte und mischwaldorientierte Wiederbewaldung der ca. 4.500 Hektar kyrill-bedingten Kahlflächen ausgezahlt.
Unabhängig von den skizzierten notwendigen Änderungen ist die Fichte auf den geeigneten Standorten eine unverzichtbare Wirtschaftsbaumart im Sauerland, die insbesondere aufgrund ihrer hohen Produktivität und vielfältigen Verwendbarkeit – von der Papierherstellung bis zur Verwendung als Bauholz – von den holzverarbeitenden Betrieben in Industrie und Handwerk über den Waldbesitzern bis zum Verbraucher eine hohe Wertschätzung erfährt.