Essen – Berlin. (ots) Am Freitagabend (25. Oktober) fiel ein Reisender am Essener Hauptbahnhof zwischen einen Schnellzug und der Bahnkante. Der Verunglückte erlitt dabei schwere Verletzungen.
Gegen 18:15 Uhr informierte ein Bahnmitarbeiter die Bundespolizei im Hauptbahnhof Essen über einen Personenunfall. Die Beamten begaben sich unverzüglich zum Bahnsteig zu Gleis 1. Die Rettungskette wurde bereits eingeleitet, so dass die Einsatzkräfte der Feuerwehr gleichzeitig eintrafen. Das Gleis wurde umgehend gesperrt.
Eine Videoauswertung ergab, dass ein 41-Jähriger nach Halt in Essen den ICE 848 (Hamm – Düsseldorf) mit seinem Koffer verließ. Dabei verlor er das Gleichgewicht und stolperte gegen den noch stehenden Zug. Dieser fuhr jedoch kurz darauf an, weshalb der Deutsche zwischen den Schnellzug und die Bahnsteigkante stürzte. Dabei verlor er einen Zeh seines linken Fußes. Umstehende Reisende sprangen nach Ausfahrt des Zuges sofort in das Gleisbett und versorgten den Verunfallten. Unter den Ersthelfern befand sich auch ein Arzt.
Rettungskräfte brachten den schwerverletzten, aber ansprechbaren Berliner in ein Krankenhaus. Die Mutter des Mannes, welche ihren Sohn am Hauptbahnhof abholen wollte, wurde kurz darauf in der Bundespolizeiwache vorstellig. Die 74-Jährige war völlig aufgelöst und wurde von angeforderten Rettungskräften betreut.
Der Triebfahrzeugführer wurde über den Unfall informiert und anschließend im Hauptbahnhof Mülheim an der Ruhr befragt. Dieser habe erst wenig später nach der erfolgten Ausfahrt des Zuges durch das Servicepersonal von den Geschehnissen erfahren. Dieser Mitarbeiter hatte zuvor seinen Dienst im Hauptbahnhof Essen beendet. Die Polizisten stellten an dem Intercity-Express Aufprallspuren und Blutanhaftungen fest. Die Uniformierten räumten den Zug und die Passagiere konnten ihre Weiterfahrt mit den Regionalverbindungen fortsetzen.
Nach bisherigen Ermittlungen der Bundespolizei liegt kein Fremdverschulden vor. Laut Zeugenaussagen soll der Mann stark alkoholisiert gewesen sein.