TUSEM verliert letztes Spiel in Hamm – ASV steigt dennoch ab

Felix Eißing – © Sportfoto-Sale (MK)

Essen. (PM TUSEM) Durch die Niederlage verpasst der TUSEM die Qualifikation für den DHB-Pokal.

Hamm nützt der Sieg nicht, da alle anderen Konkurrenten im Abstiegskampf siegen.

Der TUSEM Essen hat am letzten Spieltag der zweiten Handball-Bundesliga eine Niederlage kassiert. Durch das 25:27 (13:14) beim ASV Hamm-Westfalen verpassen die Essener die Qualifikation für den DHB-Pokal und rutschen in der Endabrechnung auf den 16. Platz ab. Den ASV Hamm-Westfalen trifft es allerdings deutlich härter: Trotz des Sieges steigt der ASV in die dritte Liga ab, da alle vier Konkurrenten im Abstiegskampf ihre Spiele gewinnen konnten. Auf TUSEM-Seite waren Felix Eißing und Oskar Kostuj mit je fünf Treffern erfolgreich, bei den Hammern stachen Jakub Sterba mit acht Toren sowie Torhüter Felix Hertlein mit 14 Paraden heraus.

Bereits von Beginn an war die knisternde Atmosphäre in der WESTPRESS-Arena deutlich zu spüren. Klar: Der TUSEM hatte den Klassenerhalt schon sicher, wollte aber natürlich die sportliche Integrität wahren und dem ASV einen harten Kampf liefern. Die Gastgeber wussten von vornherein: Ohne einen eigenen Sieg wird es schwierig mit dem Ligaverbleib. Dementsprechend motiviert starteten die Hammer in die Partie. Sterba traf nach neun Minuten zum 1:4 aus TUSEM-Sicht, der in der Anfangsphase zu viele klare Chancen vergab. Nach einer ersten Auszeit von Cheftrainer Daniel Haase kamen die Essener dann besser in die Begegnung: Mit einem 5:0-Lauf drehte der TUSEM die Partie und ging erstmals an diesem Abend in Führung. Bis zur Halbzeit sollte sich kein Team entscheidend absetzen, die Führung wechselte ständig hin und her. Hamm ging schließlich mit einem 14:13-Vorsprung in die Pause.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit hatten dann beide Offensiven zunächst Ladehemmung. In zehn Minuten fielen lediglich vier Tore, zwei auf jeder Seite. Der TUSEM, der bekanntermaßen auf seinen Top-Torschützen Nils Homscheid verzichten musste, hatte in dieser Phase sichtlich Probleme, sein Angriffsspiel aufzuziehen. Der ASV berappelte sich nämlich, nutzte einige Zeitstrafen der Essener und baute seine Führung auf zwischenzeitlich sechs Tore aus (24:18, 49. Minute). Im letzten Spiel von Dennis Szczesny im TUSEM-Dress versuchte der TUSEM mittels einer offenen Deckung, sich nochmal heranzukämpfen. Die Hypothek war jedoch zu groß, näher als auf zwei Treffer kamen die Essener nicht mehr heran. Eben jenem Szczesny war immerhin der letzte Treffer des Abends vorenthalten: Der scheidende Kapitän traf zum 25:27-Endstand.

Hamm steigt trotz des Sieges ab – Irres Finish in der zweiten Liga

Natürlich gingen die Blicke der allermeisten Zuschauer nach Abpfiff sofort auf die mobilen Endgeräte, wenn sie sich nicht schon während des Spiels informiert hatten. Der ASV Hamm-Westfalen kämpfte bekanntermaßen mit vier weiteren Teams um den Klassenerhalt. Drei dieser Mannschaften hatten ziemlich leichtes Spiel: Der VfL Lübeck-Schwartau gewann mit 30:21 gegen den HSC Coburg, Dormagen siegte mit 34:28 in Nordhorn und auch der TuS Nettelstedt-Lübbecke rettete sich mit einem souveränen 29:25-Erfolg in Hagen.

Die Partie, die damit eigentlich alles an diesem Spieltag, oben wie oben, entscheiden sollte, war die der Eulen Ludwigshafen gegen den TV Hüttenberg. Das Spiel in der Friedrich-Ebert-Halle war unglaublich spannend und dramatisch. Im Falle eines Ludwigshafener Punktverlusts wäre der ASV Hamm-Westfalen dringeblieben. Doch die Eulen sicherten sich in einem nervenaufreibenden Schlussspurt den 29:27-Heimsieg und schickten den ASV in die dritte Liga. Gleichzeitig jubelte auch GWD Minden vor dem Bildschirm, die von der Hüttenberger Niederlage profitierten und durch einen knappen 31:30-Sieg beim TuS Ferndorf doch noch in die Bundesliga aufsteigen.

Neue TUSEM-Gegner in der kommenden Saison: Krefeld und Oppenweiler/Backnang steigen auf

Nach Abpfiff war es also erstmal ziemlich ruhig in der WESTPRESS-Arena. Das Spiel war ohnehin schon emotional aufgeladen, da neben Dennis Szczesny auf TUSEM-Seite auch ASV-Torhüter Felix Hertlein sein letztes Profispiel absolvierte. Wie eingangs erwähnt zeigte Hertlein eine starke Performance, hatte sich allerdings naturgemäß einen ganz anderen Abschied gewünscht. Nichtsdestotrotz spendeten die jeweiligen Fanlager schon bald warmen Beifall und das – ganz ausdrücklich erwähnt – beiden Mannschaften. Dennis Szczesny wurde von seinen Mitspielern vor den Block geschickt, um sich von den Fans einen letzten Applaus abzuholen. Und auch Felix Hertlein wurde im Anschluss gefeiert und verabschiedet.

Der ASV Hamm-Westfalen wird in der kommenden Spielzeit nicht „Am Hallo“ auflaufen – der TUSEM drückt den Hammern die Daumen und hofft, den ASV bald wieder in Essen begrüßen zu dürfen. Außerdem gratuliert der TUSEM GWD Minden zum Aufstieg in die Bundesliga und der HSG Krefeld sowie dem HC Oppenweiler/Backnang zum Aufstieg in die zweite Liga. Wir wünschen allen Fans und Sponsoren eine schöne Sommerpause und freuen uns, wenn es dann in der Saison 2025/2026 wieder losgeht. Glück auf!

ASV Hamm-Westfalen – TUSEM Essen 27:25 (14:13)
ASV Hamm-Westfalen: Hertlein, Colodeti – Huesmann, Jansen (3), Meyer-Siebert (4), Böttcher, Hüter (5), Drosten (4/3), Sterba (8), Jungemann, Haunold, Bornemann (1), Waschkowski, Stüber (2), Jacobs, Coßmann
TUSEM Essen: Wipf, Plaue – Wilhelm, Göttler (2), Hermeling, Wolfram (2), Reimer (3/3), Eißing (5), Szczesny (3), Buschhaus (2), Clarius, Szuharev, Neuhaus (2), Kostuj (5), Mast (1), Werschkull
Zeitstrafen: ASV 12 – TUSEM 12
Schiedsrichter: Robert und Lukas Müller
Zuschauer: 2600 (ausverkauft)

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